RotFuchs 217 – Februar 2016

Belgien: Zu einer neuen Symbolik der PTB

RotFuchs-Redaktion

Auf ihrem jüngsten Kongreß zeigte die marxistische Partei der Arbeit Belgiens (PTB/PvdA) erstmals neben den traditionellen roten Sternen nun auch einen grünen Stern in ihren Bannern. Dahinter verbirgt sich keineswegs eine Verwässerung ihrer traditionell klassenkämpferischen und auf die Arbeiterschaft orientierten Positionen. Es handelt sich vielmehr um eine wichtige und richtige Entscheidung von strategischem Charakter. Die sich hinter der Ergänzung verbergende Aussage lautet nämlich: Rot und Grün gehören zusammen.

In dieser Hinsicht wurden in Europa bereits nützliche Erfahrungen gesammelt. In Portugal ist die schon vor etlichen Jahren erfolgte Gründung der Coligação Democrática Unitária (Demokratische Einheitskoalition) – kurz CDU – zu einem Erfolg geworden. Die Kommunisten der PCP und die Ökologisten der PEV haben ein festes Bündnis geschmiedet, das unterdessen die von der sozialdemokratisch orientierten Partei gestellte Regierung unter Druck zu setzen vermag.

Im Unterschied zu manchen sich lieber sektiererisch abschottenden und keine zusätzlichen Türen öffnenden Linken anderswo geht nun auch die im Nationalparlament mit zwei Abgeordneten vertretene belgische PTB kooperationsbereit auf am Zusammenwirken interessierte Grüne zu. Der entsprechende PTB-Slogan lautet: Nicht gegeneinander, sondern miteinander!

Unter der Dachzeile „Rot ist das neue Grün“ griff jetzt auch die PTB-Monatszeitschrift „Solidaire“ das von anderen Linken noch als „heißes Eisen“ empfundene Thema auf.

„Eine fundamentale Frage in der gesamten Klimadebatte ist die Suche nach den tieferen Ursachen des klimatischen Wandels“, schrieb das Blatt.

Die kanadische Wissenschaftlerin Naomi Klein traf in ihrem jüngsten Buch „Alles kann sich ändern. Der Kapitalismus und der Klimawechsel“ die Feststellung: „Wer dem Klimawechsel wirklich entgegenwirken will, muß sich für eine glaubhafte Gesellschaftsalternative entscheiden.“

RF, gestützt auf „Solidaire“, Brüssel