RotFuchs 198 – Juli 2014

Leserbriefe

RotFuchs-Redaktion

Herzlichen Dank für Eure Zeilen zu unserem Imperialismus-Papier! Wir werden gerne in Kontakt bleiben und sind interessiert am weiteren Ausbau solidarischer Beziehungen mit dem „RotFuchs“. Die Kommunistische Partei der italienischen Schweiz ist durch eine leninistische Erneuerung der alten Partei der Arbeit (Partito del Lavoro) in Verbindung mit einer radikalen Verjüngung des Mitgliederbestands hervorgegangen. Am Kongreß von Locarno 2007 nahm sie den heutigen Namen (Partito Comunista) an. Im Jahre 2013 hat sich auch die wiedergegründete PdA des dreisprachigen Kantons Graubünden mit der Tessiner Partei zusammengeschlossen.

Mit solidarischen Grüßen
Kommunistische Partei der italienischen Schweiz

Massimiliano Ay, Politischer Sekretär, Locarno

Dieser Tage habe ich von einem Tessiner Genossen Informationen über den „RotFuchs“ erhalten.

Ich möchte Euch wissen lassen, daß Ihr jederzeit die auf unserer Homepage „kommunisten.ch“ publizierten Texte verwenden könnt.

Marcel Hostettler, Bern

Das Ziel der jüngsten Operation Washingtons, Berlins und Brüssels war eindeutig: Die Ukraine sollte unverzüglich unter den NATO-Schirm geholt werden. Sie wollten ihre Landserstiefel vor Putins Rußland setzen, wie sie es bereits in Moldawien, Armenien und Aserbaidschan getan haben. Und sie gedachten die Krim an sich zu reißen, um sie zum Flottenstützpunkt ihrer Armada zu machen. So sollte der Prozeß der Einkreisung Rußlands vollendet werden. Wie stets in solchen Fällen fanden sich auch diesmal einheimische reaktionäre Kräfte als Aushängeschild für eigenes Handeln. Der durch die BRD auserkorene Millionär und Boxchampion Vitali Klitschko sollte das Feuer des Maidan anheizen. Flugs erschienen Vertreter der NATO und der EU, allen voran Merkels Außenminister Steinmeier, der den versammelten Swoboda-Faschisten die Hände schüttelte und Hilfe versprach.

War es da ein Wunder, daß wenig später eine angebliche Beobachtergruppe der OSZE auftauchte, um das potentielle Schlachtfeld in der Ostukraine zu inspizieren? Die Tatsache, daß diese Gruppe ausgerechnet von einem Obristen der BRD, dem weitere vier Bundeswehroffiziere zugeordnet waren, angeführt wurde, spricht Bände! Man stelle sich einmal vor, in Berlin würden fünf russische Offiziere eintreffen, um schnell mal „nach dem Rechten zu schauen“! Was würde da wohl passieren?

Hans-Peter Ackermann, Oberviechtach (Bayern)

Ja, es gibt gute Gründe, einen Toast mit Krimsekt auszubringen. Danke, Klaus Steiniger, für Deinen Leitartikel im Juni-Heft! Ich schließe mich aus ganzem Herzen und mit voller Zustimmung dem darin Gesagten an und teile die dort vorgenommene Lageeinschätzung sowie die Bewertung der Absichten der NATO und der EU zur Schwächung des russischen Einflusses. Die NATO-Strategen, vor allem USA-Präsident Obama und BRD-Kanzlerin Merkel, waren sich schon ziemlich sicher, Rußland politisch, militärisch und ökonomisch weiter zurückdrängen und zur Regionalmacht degradieren zu können. Das aber ist ob der klugen Politik Putins, vor allem aber auch dank der Haltung der russischen Bevölkerung, einschließlich jener auf der Krim und im Osten der Ukraine, gründlich gescheitert.

Wie tief dies Frau Merkel getroffen hat, zeigte ihre Miene auf der Gedenkfeier in der Normandie, als sie Putin begegnete. Das war zur Schau gestellte Wut. Für Putin aber bedeutete es eine Bestätigung der Richtigkeit seiner Politik. Allen friedliebenden Menschen gibt Moskaus Haltung die Hoffnung, den imperialistischen Großmachtgelüsten Einhalt gebieten zu können.

Generaloberst a. D. Werner Großmann, Berlin

Mich empört die ständige Hetze gegen Putin und das Schüren einer antirussischen Stimmung, die täglich mehr hochgeschaukelt werden. Sie erinnern mich sehr an die antisowjetische Hetze der Nazis, die ich als Kind erlebt habe. Es ist ja nicht mehr so wie zu Zeiten Goethes, der im „Faust“ einen Bürger sagen ließ:

„Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.“

In unseren Tagen ist die Ukraine sehr nahe. Ich hoffe und wünsche nur, daß es nicht zu einem großen Krieg kommt.

Beate Bölsche, Brielow

Putins Politik ist umstritten. Tatsache ist jedoch, daß der russische Präsident dem unaufhörlichen Drang der NATO nach Osten Einhalt gebietet – ganz im Gegensatz zu Gorbatschow und Jelzin. Das ist sein historisches Verdienst. Schimpfkanonaden, Säbelrasseln und Sanktionen sind Antworten seiner „dialogbereiten“ Gegner.

Günther Röska, Leipzig

1997 schrieb der US-Strategieplaner Zbigniew Brzezinski: „Die Ukraine, ein neuer und wichtiger Raum auf dem eurasischen Schachbrett, ist ein geopolitischer Dreh- und Angelpunkt, weil ihre Existenz als unabhängiger Staat zur Umwandlung Rußlands beiträgt. Ohne die Ukraine ist Rußland kein eurasisches Reich mehr … Wenn Moskau allerdings die Herrschaft über die Ukraine mit ihren 52 Millionen Menschen, bedeutenden Bodenschätzen und dem Zugang zum Schwarzen Meer wiedergewinnen sollte, erlangt Rußland automatisch die Mittel, ein mächtiges, Europa und Asien umspannendes Reich zu werden.“

Liest man diese Zeilen, dann erklärt sich die Strategie und Taktik der US-Außenpolitik auf logische Weise. Der Kalte Krieg ist nicht „wieder ausgebrochen“, sondern hat sich nach dem Zerfall der UdSSR weiter fortgesetzt. Man könnte ihn „postsowjetischen Antisowjetismus“ nennen.

Peter Pöschmann, Döbeln

Am 69. Jahrestag der Befreiung habe ich mit Interesse den RF-Artikel „Die Rechnung ohne den Wirt gemacht“ über Hintergründe des Kampfes gegen Putin gelesen. Man muß dem dort Gesagten weitgehend zustimmen. Russen und Ukrainer sind seit Menschengedenken Brudervölker, ihre Volkswirtschaften eng miteinander verwoben. Die Krim ist für Rußland aus vielen Gründen unverzichtbar und darf niemals zur Einflußzone der NATO werden. Auch gilt es, der Einkreisungspolitik der USA und der NATO gegenüber Rußland Einhalt zu gebieten.

Etwas mißverständlich erscheint mir die Aussage des Artikels, Rußland sei eine „wiedererstandene Weltmacht“. Auf dem Wege dorthin ist das Land sicher, aber dazu gehört mehr als nur ein entsprechendes militärisches und besonders nukleares Potential. Die Sowjetunion gibt es leider nicht mehr. Das gegenwärtige Rußland aber ist keineswegs sozialistisch. Dennoch muß man davon ausgehen, daß die Krim in Rußland besser aufgehoben ist als in der Ukraine. Das gilt sowohl für ihre Bevölkerung als auch für den Frieden in Europa.

Generalmajor a. D. Heinz Bilan, Leipzig

Eine Meldung internationaler Nachrichtenagenturen rief meine Aufmerksamkeit hervor. Demnach „hat am 5. Mai in Estland das Militärmanöver ,Frühlingssturm‘ begonnen, an dem NATO-Mitgliedsländer teilnehmen. Am Vortag wurde auf dem Luftstützpunkt Ämari bei Tallinn feierlich eine Kompanie der 173. US-Fallschirmjägerdivision begrüßt. Recherchiert man hierzu in unterschiedlichen Medien, so ergibt sich ein Bild, das sich voll und ganz in die Ereignisse um die Ukraine und die Pentagon-Strategie zur Einkreisung Rußlands einordnet. Bemerkenswert erscheint, daß die vorgenannte US-Kompanie bis zum Jahresende in Estland bleiben soll. Für einen längerfristigen Einsatz werden polnische NATO-Jagdflugzeuge in Litauen stationiert. Am Manöver beteiligen sich rund 6000 NATO-Soldaten aus mehreren Ländern, darunter erstmals eine Cyberschutzgruppe aus Frankreich. Vor dem Hintergrund der ukrainischen Ereignisse und in Kenntnis der NATO-Verbrechen im Jugoslawienkrieg und bei anderen Aggressionen erscheinen diese Aktivitäten mehr als bedenklich.

Dietmar Hänel, Flöha

Unlängst war ein kolumbianischer Arzt, der in Berlin wohnt und in Neuruppin arbeitet, in unserer Ferienpension auf Rügen zu Gast. Er freute sich bei der „RotFuchs“-Lektüre besonders über Artikel zu internationalen Themen. Wir tun das auch. Unsere Gedanken sind jetzt oft bei den ukrainischen Genossen im Donezk-Becken. Dort war ich 1993 mit Solidaritätsgütern.

Renate Rega, Lauterbach

Als Leser Eurer Zeitschrift bin ich sehr froh, in den Artikeln des RF historische und aktuelle Wahrheiten zum Weltgeschehen zu finden. Natürlich war ich besonders daran interessiert zu erfahren, wie Ihr die Ereignisse in der Ukraine betrachtet und kommentiert. Mit allem, was dazu im „RotFuchs“ stand, stimme ich überein.

Manfred Wild, Berlin

Mit den Bemerkungen zu Putin im RF 196 bin ich einverstanden, obwohl mir einiges an seiner Politik mißfällt, so zum Beispiel, daß der Aufmarsch der USA zum Völkermord in Afghanistan über russisches Territorium erfolgen konnte. Putin ist sicher kein Sozialist, aber er hat die Auslieferung Rußlands an den Westen, die Gorbatschow und Jelzin betrieben, beendet. Jetzt hat er verhindert, daß die NATO, die schon bis an die Grenzen Rußlands vorgedrungen ist, sich auch noch die Krim mit Sewastopol unter den Nagel reißen konnte.

Auch die Einschätzung der EU im Mai-Leitartikel findet meine Zustimmung. Leider hat eine Mehrheit der Delegierten auf dem Hamburger Parteitag der „Linken“ aus der Präambel den vom Parteivorstand vorgeschlagenen Satz gestrichen, wonach die EU eine neoliberale, militaristische und weithin undemokratische Macht ist. Es fehlte noch der Hinweis, daß es sich um eine im höchsten Maße unsoziale Institution handelt. Die Charakteristik sei zu düster, wurde in Hamburg bemerkt. Wenn es um die DDR und den Sozialismus geht, kann es dagegen manchen gar nicht düster genug sein.

Es ist eine Anmaßung, von Europa zu sprechen, wenn nur die Europäische Union gemeint ist. Zu Europa gehören nicht nur die flächenmäßig größten europäischen Staaten Rußland und Ukraine, sondern auch Norwegen und die Schweiz.

Dr. Kurt Laser, Berlin

Den 40. Jahrestag der Nelkenrevolution haben wir in Portugal verbracht. Während wir im vergangenen Jahr den 25. April in Balaizão – dem Märtyrer-Dorf im Alentejo, wo die junge Streikführerin der Landarbeiter, die Kommunistin Catarina Eufémia, 1954 erschossen wurde, verbrachten, zog es uns diesmal nach Grândola. Die Stadt ist ja durch das gleichnamige Lied José Afonsos, das vor 40 Jahren zum Signal des antifaschistischen Aufstands wurde, weltweit bekannt geworden.

Dieser Abstecher bildete den krönenden Abschluß eines politisch wieder sehr aufregenden und interessanten Winters in unserer zweiten Heimat. Höhepunkte des mehrmonatigen Aufenthalts in Portugal waren ein Abend mit Jerónimo de Sousa, dem Generalsekretär der portugiesischen KP, die Feier zum Internationalen Frauentag in Faro und eine Solidaritätsveranstaltung der PCP mit kubanischen Genossen, an der auch die Frau eines der Cuban Five teilnahm. Wir waren bei zahlreichen Demonstrationen zugegen und haben etliche Streiks miterlebt. Dieses Portugal ist einfach liebenswert und gut für unsere „politische Seele“.

Biggi und Lutz Manke, Aue

In den Kriegsjahren lebte unsere Familie in Meißen. Als ich an einem Sommertag des Jahres 1943 aus der Haustür trat, um in die Schule zu gehen, blieb ich wie erstarrt stehen. Vor mir stand das kaum noch benutzbare Wrack einer Schubkarre, auf dem ein Haufen Lumpen lag. Zwischen den Griffen stand ein Mann, bis auf die Knochen abgemagert, in einem abgerissenen schmutzigen Militärmantel der Roten Armee. Eine Sekunde lang sahen wir uns in die Augen. Seine lagen tief in schwarzen Höhlen. Es war keine Angst darin, nur eine abgrundtiefe Resignation. In diesem Moment bewegten sich die vermeintlichen Lumpen auf der Schubkarre, und ich bemerkte zu meinem Entsetzen, daß darunter etwas lag, was früher einmal ein ganz normaler Mensch gewesen sein mußte.

Wie von Sinnen rannte ich davon, einmal, um dieses entsetzliche Bild loszuwerden, zum anderen aus Angst, irgend jemand könnte bemerkt haben, daß ich diese Elendsgestalten gesehen und nicht sofort angezeigt hatte. Die Erinnerung an diese Begegnung ist bis heute – ich bin jetzt 86 – in mir wachgeblieben.

Der RF-Beitrag über sowjetische Kriegsgefangene veranlaßte mich zu diesem Bericht. Er zeigt, daß sie in Deutschland menschenverachtend behandelt und – wenn überhaupt – kaum verpflegt wurden. Denn das, was man ihnen gab, ging ja zwangsläufig der deutschen Bevölkerung verloren. Diese „Untermenschen“ aber konnten doch nicht zum Nachteil der wertvollen Deutschen durchgefüttert werden.

Nach Kriegsende fand die Rote Armee unweit von Kamenz ein riesiges Massengrab sowjetischer Gefangener, von denen die meisten wahrscheinlich verhungert waren.

Dr. Eva Hoffmann, Berlin

Vielen Dank für die Mai-Ausgabe. Daß mich der Leitartikel meines Genossen Klaus Steiniger sehr erfreut, ist sicher nachvollziehbar. Darüber hinaus aber war auch die diesmal gelbe „Mitte“ wieder von hoher Qualität. Ohne Sabine Lösing zurücksetzen zu wollen – der „Biermann“ von Gisela Steineckert ist inhaltlich, literarisch und zeitgeschichtlich ein Leckerbissen.

Patrik Köbele, Vorsitzender der DKP, Essen

Ich bedanke mich für die beiden hervorragenden Beiträge von Gisela Steineckert. Auch wenn sie ihre Geburtstage nicht feiern mag – mögen ihr und uns noch recht viele davon vergönnt sein!

Hannelore Baumgarten, Zeuthen

Die Mai-Ausgabe des RF hat mir wegen des Artikels über Biermann fast die Sprache verschlagen. Ich kannte ihn aus seiner Hamburger Zeit. Damals war er noch Gymnasiast, ich ein junger Kulturredakteur der „Hamburger Volkszeitung“. Biermann verfaßte für uns Artikel, wobei der Redaktion nicht verborgen blieb, daß er ein begabter Schreiber war. Ich wußte auch, daß die Nazis seinen Vater ermordet hatten und Mutter Emma, ein aktives Mitglied unserer KPD, in grenzenloser, unkritischer Liebe an ihrem Sohn hing.

Erst jetzt nach dem Artikel von Gisela Steineckert reimt sich mir zusammen, weshalb Emmis Wort in der KPD-Landesleitung Wasserkante so viel galt. Ich wurde sogar in deren Kaderabteilung gerufen, weil ich Beiträge Wolf Biermanns redigiert und gekürzt hatte. Oft habe ich an diesen beispiellos arroganten Menschen denken müssen, der total frei von Selbstkritik war.

Günther Wilke, Hamburg

5. Mai. Am Vormittag habe ich den „RotFuchs“ aus dem Briefkasten geholt und anschließend sofort zu lesen begonnen. Danach beschloß ich, einen Brief zu schreiben. Auch deshalb, weil ich in dieser Ausgabe bei 34 veröffentlichten Zuschriften nur drei weibliche Vornamen entdeckte.

Doch der Hauptgrund: Ich sende einen ganz lieben Gruß an Frau Gisela Steineckert. Mit Freude habe ich festgestellt, daß sie seit kurzem zum Autorenkreis gehört. Ihr Artikel „Hand aufs Herz“ deckt sich mit meinen Eindrücken und Gefühlen. Zum Extra-Beitrag über Wolf Biermann in dieser Ausgabe möchte ich sagen: Ja, die Zusammenhänge der Ereignisse mußten einmal aufgeschrieben werden – spät, aber noch nicht zu spät. Hoffentlich nehmen viele Leserinnen und Leser davon Kenntnis.

Ruth Kurth, Gera

Natürlich kannte ich, was Hermann Kant, Günter Görlich und Klaus Höpcke über die Biermann-Affäre geäußert haben. Und im Bezirk Prenzlauer Berg erlebte ich Biermann selbst im sogenannten BAT (Berliner Arbeiter- und Studententheater) mit seinem „Bum-Bum-Bum, Mauer, fall bald um …“.

Was Gisela Steineckert im Mai-RF dazu geschrieben hat, finde ich hervorragend! Es erhellt, warum wir bei aller Rücksicht auf die engagierte Biermann-Mutter und seinen Vater, den antifaschistischen Widerstandskämpfer, gar nicht umhin kamen, uns dieses antikommunistischen, in sich selbst verliebten „Barden“ zu entledigen, leider in einer Weise, die uns selbst geschadet hat … Ich denke, wir können Genossin Gisela Steineckert für diesen Beitrag nur dankbar sein.

Dr. Ernst Heinz, Berlin

Vielen Dank für den Abdruck des Artikels „Über die Biermann-Legende“ von Gisela Steineckert. Er dürfte für viele Leser aus der Alt-BRD sehr interessant sein.

Am 6. Februar richtete Biermann einen offenen Brief an Vitali Klitschko, der im „Tagesspiegel“ erschien. Auch hieran kann man sehen, wes Geistes Kind Biermann ist. Ein Auszug mag genügen. Er schrieb: „Weil wir Sie kennen und schätzen, senden wir Ihnen persönlich ein paar Worte der Ermutigung an all die Menschen, die jetzt in der Ukraine für wahre Demokratie … so tapfer kämpfen. Auf vielen Kontinenten tobt der ewige Freiheitskampf, der seit Generationen in immer neuen Kostümen und historischen Kulissen ausgefochten wird. Aber die Ukraine ist hier in Europa unser Nachbar, und also berührt dieser Streit viel direkter auch unsere eigenen Interessen und unser Schicksal … Wir Deutschen erleben diesen Kampf nur am Fernsehapparat, so wie sonst Ihre Boxkämpfe. Wir bestaunen und bewundern, daß dieser ukrainische Weltmeister mehr kann als mit den Fäusten sprechen. Wir erwarten mit Zorn und Bangen, daß die Hoffnung auf einen unblutigen Sieg Ihnen und ihren Freunden in Kiew nicht verlorengeht.“

Johann Weber, Ruhstorf (Niederbayern)

Mit Genugtuung habe ich gelesen, was Gisela Steineckert zu Biermann geschrieben hat. Jedes ihrer Worte ist notwendig, richtig und ein Teil der Wahrheit, die bisher so noch nicht auf den Tisch gekommen war. Als die Ernennung Biermanns zum Ehrenbürger Berlins bevorstand, äußerte sich auch Markus Meckel dazu. Der war seit April 1990 Außenminister der Regierung de Maizière und in dieser Eigenschaft mein Chef. Außerdem gehörte er für die SPD dem Bundestag an.

Meckel bezeichnete B. als ehrenwerten Mann. Auf diese Aussage nahm ich in einer Mail an ihn, die nie beantwortet wurde, Bezug und ergänzte sie mit dem folgenden Biermann-Text aus dem „Spiegel“: „Falls im Grauen des Morgengrauens, wenn die Diktatur gestürzt ist und das neue demokratische Recht noch nicht gilt, der Pöbel schreit: Hängt das Pack auf! – dann gehöre ich zum Pöbel. Und wenn dann die empörten Menschen in ihrem Zorn ein paar besonders verächtliche Menschenquäler töten, will ich ihnen nicht in den Arm fallen. Im Gegenteil, ich würde sie umarmen. So eine verbrecherische Triebabfuhr im Affekt mindert den gefährlichen Selbsthaß des demoralisierten Volkes.“

Werner Heiden, Berlin

Danke für die erstmalige Zustellung des RF. Ich schreibe Ihnen, weil ich begeistert bin. Ganz besonders beeindruckt haben mich Giselas Steineckerts Berichte, die wundervoll geschrieben sind. „Hand aufs Herz“ geht tatsächlich tief ins Herz hinein. Der Frühling, ihr Geburtstag (mindestens 100 soll sie werden!), ein Stück ihres Lebensweges, verbunden mit ihrem Standpunkt zur jetzigen politischen Lage, sind informativ und beeindrucken mich restlos. Am Ende gibt sie einen Ausblick auf die kommende Zeit, der auch mir Kraft schenkt.

Endlich weiß ich über Biermann nicht nur bruchstückhaft Bescheid. Diesen Artikel las ich mit Spannung. Bis jetzt war mir dieser Mensch weitgehend fremd, außer, daß er mir frech und anmaßend erschien.

Noch einen Artikel muß ich benennen: „Das Mosaik in der Krypta“ hat mich sehr bewegt. Harry Popow schreibt so schön über seine Mutter, daß einem das Herz aufgeht. Er findet einen wunderbaren Schluß, der Hoffnung auf eine bessere Welt macht.

Barbara Ludwig, Berlin

Es ist mir ein aufrichtiges Bedürfnis, Gisela Stein-eckert für den Beitrag über den Bänkelsänger Wolf Biermann zu danken. Er ist ebenso wichtig wie nötig, um einer Verklärung dieser Person entgegenzuwirken, die leider nach wie vor keine Gelegenheit ausläßt, gegen alles, was kommunistisch oder sozialistisch denkt, zu wettern. Damit tritt Biermann das Vermächtnis seines Vaters mit Füßen.

RA Ralph Dobrawa, Gotha

Herzlichen Dank Gisela Steineckert, die dazu beitrug, die „Biermann-Legende“ zu zerstören. Da der „Liedermacher“ von bürgerlichen Medien bis heute – neben Robert Havemann – als „Dissidenten“-Ikone gehandelt wird, ist das von aktueller Bedeutung. Als er ausgebürgert worden war, jammerte er über sein Schicksal und ließ die Welt wissen, daß er „vom Regen in die Jauche“ gefallen sei.

Aber in dieser Jauche ist er zu Ruhm und Reichtum gelangt. Der Ruhm ist meßbar, wie die Liste seiner Auszeichnungen verrät: 1969: Fontane-Preis der Stadt Berlin; 1970: Jacques-Offenbach-Preis; 1973, 1975 und 1976: Deutscher Schallplattenpreis; 1979: Deutscher Kleinkunstpreis für Chanson; 1989: Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Homburg; 1991: Mörike-Preis der Stadt Fellbach; 1992: Heinrich-Heine-Preis der Stadt Düsseldorf; 1998: Deutscher Nationalpreis; 2001: Heinz-Galinski-Preis; 2006: Joachim-Ringelnatz-Preis für Lyrik; 2006: Großes Bundesverdienstkreuz; 2007: Ehrendoktorwürde der Stadt Berlin; 2008: Theodor-Lessing-Preis; 2009: Ehrendoktor der Philosophie der Humboldt-Universität Berlin.

Gibt es einen anderen Deutschen, der eine solche Liste vorweisen könnte? Wie ist dieser verordnete Ruhm zu erklären? Damit, daß ein gelernter Bär für jeden tanzt, der ihn bezahlt?

In der MDR-Sendung „Riverboat“ tauchte die Frage auf, ob Biermanns Aufenthalt in der DDR für ihn ein Glück gewesen sei. Biermann bejahte das und sagte, der Übertritt in die DDR sei das Beste gewesen, was er je vollbracht habe. Seine Begründung verblüffte. Damit sei ihm erspart worden, in Hamburg Mitglied der KPD zu werden, wie es seine Mutter gewünscht hatte. Damals – 1953 – lief bereits der Verbotsprozeß gegen die KPD an.

2007 erklärte Biermann unter Anspielung auf einen Text von Heinrich Heine: „Wer das Himmelreich auf die Erde zwingen will, der landet in der totalitären Hölle.“ Das Wort Sozialismus heiße „seit dem Tierversuch an lebendigen Menschen nur noch: Indoktrination, Erziehungsdiktatur, Folter, Willkür, Okkupation, Spitzelstaat, Maulkorb, Rechtlosigkeit“.

Im Mai 2014 war Biermann Gast des „Bautzen-Forums“, bei dem seit 1990 an das „Gelbe Elend“ erinnert wird. Der Barde erklärte sich zum Fast-Märtyrer: Wenn er damals dort statt in den paradiesischen Westen eingeliefert worden wäre, würde es ihn wohl nicht mehr geben, tat er kund. Ob er die „damals“ in Bautzen inhaftierten Harich oder Janka besucht hat, ist nicht bekannt.

Prof. Dr. Horst Schneider, Dresden

Ich möchte an den letzten Satz des Artikels von Gisela Steineckert anknüpfen: „Herr Wowereit hat Wolf Biermann zum Ehrenbürger der Stadt Berlin ernannt.“ Dazu kann man nur sagen: Ehre, wem Ehre gebührt! Im DDR-Fernsehen gab es eine Serie „Krupp und Krause“. Da wurde der antifaschistische Arbeiter Krause von einem Nazigericht zum Tode und zu „Ehrverlust“ verurteilt. Er kommentierte das so: „Meine Ehre können Sie mir nicht nehmen. Meine Ehre ist nicht Ihre Ehre, meine Herren!“ In diesem Sinne haben die Beauftragten der Herren in Berlin schon den Richtigen geehrt. Er hat sich wahrhaftig um deren Interessen sehr verdient gemacht.

Fritz Dittmar, Hamburg

Bemerkenswert ist der Beitrag Gisela Steineckerts über den von allerlei Schuften zur konterrevolutionären Attacke benutzten Superschuft Biermann. Es entbehrt objektiv nicht einer gewissen Tragik, wenn jemand mit dieser Herkunft seinen Charakter verliert, die Gesinnung tauscht und zum Verräter wird.

Rudolf Krause, Berlin

Ich danke für den erhellenden Beitrag Gisela Steineckerts „Über die Biermann-Legende“. Schade nur, daß der letzte Satz nicht ein paar Worte länger war. Er hätte heißen können: „Herr Wowereit hat Wolf Biermann zum Ehrenbürger der Stadt Berlin ernannt, und die PDS-Fraktion hat sich in der Abstimmung darüber der Stimme enthalten.“

Ernst Leonhardt, Dresden

Der Beitrag von Gisela Steineckert über den Giftzwerg Biermann ist sehr aufschlußreich. Darf ich ihn in meinen Blog übernehmen?

Gerrit Junghans, Pößneck

Soeben haben Herbert (Prof. Dr. Herbert Hörz – RF) und ich den Beitrag Klaus Steinigers zur Europawahl gelesen, der als Leitartikel in der Mai-Ausgabe des RF erschienen ist. Wir finden es gut, daß er sich mit den begründeten Positionen zur Wahl gestellt hat. Uns beschäftigt die von ihm geschilderte Situation auch. Zum Thema EU fand Ende vergangenen Jahres übrigens eine Tagung der Internationalen Wissenschaftlichen Vereinigung für Weltwirtschaft und Weltpolitik (IWVWW) statt. Herbert war einer der beiden Referenten, ich sprach in der Diskussion über meine UNO-Erfahrungen.

Prof. Dr. Helga Hörz, Berlin

Vor einer halben Stunde habe ich unsere Zeitschrift aus dem Briefkasten geholt. Wie stets „verschlang“ ich zuerst den Leitartikel und dann die Leserbriefe. Während die in der BRD gleichgeschalteten Medien, maßgebliche Politiker und deren Hintermänner in ungeheuerlicher Weise gegen Rußland und Putin hetzen, wird im „RotFuchs“ klar und objektiv dagegen Stellung bezogen.

Meine Hochachtung vor Klaus Steiniger! Trotz seiner unermüdlichen Arbeit für den „RotFuchs“ und gesundheitlicher Probleme entschloß er sich dazu, auf der Liste der DKP für das Europäische Parlament zu kandidieren. Wir sind also weder geschlagen nach Haus gezogen, noch überlassen wir erst unseren Enkeln den Kampf. Nur so können sie auf den Schultern der vorausgegangenen Generationen stehen.

Noch eine persönliche Anmerkung: Der „RotFuchs“ ist für mich das beste Antidepressivum!

Norbert Kornau, Hannover

Ich bin seit 2009 „RotFuchs“-Leser, weil ich mich in der Zeitschrift als DDR-Bürger wiederfinde. Zum Beitrag „Schwierige Gratwanderung“ im Mai-RF möchte ich bemerken: Vom 18. bis zum 53. Lebensjahr war ich Angehöriger der Volkspolizei. Die Inbesitznahme der VP-Inspektion Berlin-Treptow habe ich hautnah erlebt. Zunächst verhielten sich die Westbeamten „kollegial“, um Land und Leute kennenzulernen. Viele von ihnen hatten gar nicht in den Osten gewollt, waren aber mit Beförderung und anderen Anreizen geködert worden. Nachdem diese Prozedur abgeschlossen war, ging man zur Aussonderung wegen MfS-Kontakten über. Ich selbst wurde 1994 gleich zweimal gekündigt, einmal fristlos und – für den Fall, daß dieses nicht griff – fristgemäß. Im Prozeß vor dem Arbeitsgericht fällte man ein politisches Urteil, das schon vor Verhandlungsbeginn feststand, ohne daß man mich angehört hatte. Nach neunmonatiger Arbeitslosigkeit erhielt ich eine ABM-Stelle im Wald – bis zur Berentung.

Joachim Langner, Berlin

Herzlicher Dank gebührt Rainer Albert, der in elf Artikeln an den kulturpolitischen Wert unserer DDR-Briefmarken erinnert hat. Leider gibt es Alt-Bundesbürger, die inzwischen enorm viel Geld aus ihnen machen. Dieser Tage erhielt ich das Angebot eines Briefmarkenhändlers für DDR-Sonderausgaben des Jahres 1950. Es handelte sich um die Serien „Erkämpft den Frieden!“ und Leipziger Messe“. Damals besaßen sie einen Nennwert von 2,35 Mark der DDR. Heute aber soll ich dafür 129 Euro – eine Steigerung um 1000 % – auf den Tisch legen.

So verdienen gewisse Leute noch im 25. Jahr nach der Einverleibung der DDR an deren Erbe. Was für ein Rechtsstaat!

Hellmut Michel, Dohna

Der deutsche Fußballbund (DFB) läßt bei Aktionswochen renommierte Spieler immer mal wieder Statements gegen Rassismus verlesen. Gegen Faschismus fällt dem DFB leider nichts ein. Das ist unverständlich, oder doch nicht?

Am 12. Mai war in Hamburg ein Training angesetzt. Da die Imtech-Arena des HSV nicht zur Verfügung stand, wich man auf das FC St. Pauli-Stadion „Am Millerntor“ aus. Hier lenkt seit Jahren ein Banner mit der Aufschrift „Kein Fußball den Faschisten!“ die Aufmerksamkeit auf sich. Der DFB-Elf paßte das offensichtlich nicht. So ließ man die Worte „den Faschisten“ verhüllen. Demnach wurde im Stadion „Am Millerntor“ lediglich „Kein Fußball …“ gespielt.

Bemerkenswert war die Begründung des DFB. Er ließ verlauten, man habe das Stadion „neutralisieren“ wollen. Neutral gegenüber Faschisten? Sehr merkwürdig!

Wilfried Steinfath, Berlin

Den im Beitrag von Günter Bartsch (RF 196) getroffenen Festellungen zur Persönlichkeit Walter Ulbrichts stimme ich uneingeschränkt zu. Allerdings veranlassen mich einige daraus abgeleitete Feststellungen zu den folgenden Bemerkungen: Ich halte die Aussage, die DDR habe das sozialistische Modell der UdSSR übernommen, für fragwürdig. Es gibt den wissenschaftlichen Sozialismus und grundlegende Gesetzmäßigkeiten beim Aufbau der sozialistischen Gesellschaftsordnung, die unter Berücksichtigung der jeweiligen nationalen Besonderheiten in Rechnung zu stellen sind. Ein „Modell“ gibt es nicht. Dieser Begriff ist hier unangebracht.

Vorrangig geht es mir aber um ein anderes Problem. Günter Bartsch schreibt, die sowjetischen Führer hätten auf den Festlegungen des XVIII. Parteitags der KPdSU (1939) beharrt, der auf einen raschen Übergang zum Aufbau des Kommunismus orientierte, und es verabsäumt, nach Stalins Tod „solche vereinfachten Vorstellungen gründlich zu analysieren und sich von ihnen zu trennen“. Dann ist in dem Beitrag die Rede davon, daß die sowjetische Partei 1961 auf diesem unrealistischen Fundament ihr neues Programm ausgearbeitet habe, welches die Aufgabe stellte, innerhalb von 20 Jahren die kommunistische Gesellschaft zu errichten. „Das waren Chruschtschows lebensfremde Traumschlösser.“

Der Gedanke, daß nach der Schaffung sozialistischer Produktionsverhältnisse unmittelbar der Übergang zum Kommunismus erfolgen sollte, hatte sich zu dieser Zeit erledigt. Stalin selbst korrigierte diese Auffassung. Chruschtschow träumte nicht mehr von den „lichten Höhen des Kommunismus“. Nach Stalins Tod erfolgte bekanntlich ein völliger Umbruch in der Politik der KPdSU, der 1956 mit Chruschtschows Geheimrede auf dem XX. Parteitag der KPdSU begann – ein „Werk“, das Gorbatschow mit der Zerstörung des Sozialismus in der UdSSR vollendete.

Dr. Klaus Schwurack, Dresden

Im letzten Absatz meines Beitrags im RF 196 wurde durch eine redaktionelle Korrektur Johannes R. Becher zum Autor von Worten Bertolt Brechts. Die erwähnte Zeile stammt tatsächlich aus Brechts berühmter „Kinderhymne“ „Anmut sparet nicht noch Mühe …“, also nicht von Becher.

Ich habe 1961/62 für meine Staatsexamensarbeit an der PH Potsdam über Brechts didaktische Lyrik vom Typus seines „Lob des Kommunismus“ geforscht und geschrieben, weshalb ich wiederholt ins Berliner Brecht-Archiv gefahren bin. Seitdem betrachte ich mich als Brecht-Fan.

Werner Voigt, Kromsdorf

Mich empört die angeblich durch eine „wissenschaftliche Studie“ belegte Behauptung, Westdeutsche hielten fester zusammen und entwickelten mehr Gemeinsinn als Ostdeutsche. Warum predigen ausgerechnet einstige „Bürgerrechtler“ solchen Unsinn? Machten sie nicht den Menschen im Osten ihre zu DDR-Zeiten entwickelte Kollektivität gerade zum Vorwurf? Und waren sie es nicht auch, die bestimmte Gruppen von Mitbürgern wegen ihrer „DDR-Vergangenheit“ stigmatisierten, wodurch sie die Gesellschaft spalteten und Begriffe wie Gemeinschaft, Zusammenhalt und Solidarität bewußt aus den Köpfen zu tilgen suchten? Hat nicht auf diesem Wege die Ellenbogengesellschaft der Alt-BRD, in der sich jeder selbst der Nächste ist, sehr rasch die Hirne und Herzen eines beachtlichen Teils der Ostdeutschen erobert?

Ist es nicht aufschlußreich, daß Leute dieses Schlages heute „mehr Gemeinsinn“ einfordern? 1990 bestand eine der ersten Amtshandlungen der Plauener „Wende“-Stadtverwaltung darin, die Straße der Solidarität umzubenennen.

Siegfried Wunderlich, Plauen

Zum Beitrag „Ein Ruhmesblatt des Humanismus“ im Mai-RF. Grundsätzlich gefällt mir dieser Artikel sehr gut, aber leider fehlt ein wichtiges Detail. Zwar trifft es zu, daß Kuba in Länder wie Haiti kostenlos Ärztemissionen entsendet und unentgeltlich nachhaltige Katastrophenhilfe erweist – doch das ist nur ein Teil der Wahrheit. Die 25 000 kubanischen Ärzte und medizinischen Fachkräfte, die in Venezuela tätig sind, verrichten ihre Arbeit für Geld, genauer gesagt: für Erdöllieferungen an ihr Land. Gleiches gilt für Ärzte, die derzeit in Brasilien oder Portugal im Einsatz sind.

Allein in diesem Jahr will Kuba 8,2 Milliarden US-Dollar durch den Export medizinischer Dienstleistungen erzielen – knapp 20 % seiner Staatseinnahmen.
Diese Tatsachen relativieren den humanistischen Charakter der kubanischen Revolution in keiner Weise. Doch der Satz, es verstehe sich von selbst, daß alle medizinischen Leistungen unentgeltlich erbracht würden, trifft so nicht zu. Es handelt sich einerseits um ein humanistisches Werk, anderseits aber auch um die wichtigste Devisenquelle Kubas.

Marcel Kunzmann, Jena

Hallo „RotFuchs“! Hallo Dr. Klaus Steiniger!

Bin noch nicht lange bei Euch, werde aber bleiben. Ich will Euch weder kritisieren noch kluge Ratschläge erteilen. Als gelernter Fahrradmechaniker habe ich seit dem Eintritt in das Rentenalter – also vor 25 Jahren – in Kuba Fahrräder repariert und tue das immer noch.

Eure Zeitschrift rief mir die Erinnerung an Angela Davis und Portugals Nelkenrevolution ins Gedächtnis. Auch den Indianer-Artikel „Wir sind ein Teil der Erde“ habe ich mit Interesse gelesen.

Freundschaft! y saludos de Kora, meiner kubanischen Frau.

Hans Kuprat, Matanzas, Kuba