RotFuchs 220 – Mai 2016

Leserbriefe

RotFuchs-Redaktion

Sie schickten mir Ihre Zeitschrift „RotFuchs“, wofür ich mich herzlich bedanken möchte, ebenso für die Klappkarten, die mir gut gefallen. Ich habe noch nicht alle Artikel gelesen, doch die Seiten 25 und 27 fanden mein besonderes Interesse. Makarenkos „Der Weg ins Leben“ und „Flaggen auf den Türmen“ stehen noch immer ganz vorn in meinem Bücherschrank, und so hat mich der Beitrag von Marianne Walz sehr berührt. Dank dafür!

Auch die streitbare Gisela Steineckert hat sich großartig zu Wort gemeldet. Das sind – neben vielen anderen! – Beiträge, die ich sehr aufmerksam studiere. Obwohl ich im 90. Lebensjahr bin, habe ich noch genügend Interesse am Weltgeschehen, und das ist gut!

Erika Schirmer, Nordhausen

Pünktlich zum Internationalen Frauentag fällt uns aus dem „RotFuchs“ eine Klappkarte mit der wohl berühmtesten Friedenstaube entgegen. Das war eine wirklich schöne Idee und so aufmerksam wie typisch: Danke, RF! Der „RotFuchs“ hat Biß. Auf diesem Wege begleiten wir ihn schon lange und mit uns so viele Genossen, Freunde, Leser und Sympathisanten. Wir begegnen ihnen in jeder neuen Ausgabe unserer Zeitschrift, wobei auch die Leserbriefe neben all den wichtigen Beiträgen ein besonderes Lob verdienen.

Die von Euch in der Aprilausgabe dokumentierte DKP-Veranstaltung am Rande der Rosa-Luxemburg-Konferenz der „jW“ war für mich ein großes Erlebnis. Gerardo Fernández fand dort bewegende Worte, um uns das Durchhaltevermögen der Cuban Five, ihre Ängste und Sehnsüchte eindrucksvoll vor Augen zu führen. Ich selbst bin Menschen dieser Art früher in Hamburg begegnet. Dabei denke ich an Wilma, die Tochter Fiete Schulzes, eines engen Mitstreiters Ernst Thälmanns, der von den Faschisten ermordet wurde. Sie konnte uns viel erzählen, und wir betrachteten sie als ein lebendiges Geschichtsbuch. Ihrem Wunsch entsprechend glich die Trauerfeier beim Abschiednehmen einem fröhlichen Fest. Mit Tränen in den Augen erfüllten wir ihre Bitte.

Doch noch einmal zurück zur Karte mit der kleinen weißen Friedenstaube. Sie hat mich und viele andere sehr inspiriert.

Heide Wolff, Hamburg

Dem Februar-RF war ein Faltblatt mit der Friedenstaube beigelegt. Wir Genossen von der DKP Ulm würden diesen Flyer gerne für unsere politische Arbeit am 1. Mai nutzen. Dürfen wir das? Gerade in dieser schwierigen Zeit betrachten wir es als unsere kommunistische Pflicht, den Kampf für den Frieden noch aktiver zu unterstützen. Mein Dank richtet sich an alle, die den „RotFuchs“ herausbringen und gestalten. Er ist für mich – einen ehemaligen Berufssoldaten der NVA – in der politischen Arbeit unverzichtbar geworden.

Henry Haustein, Ulm

Die Rede Heinz Keßlers vor dem Moabiter Gericht hat mich tief beeindruckt. Wie Klaus Steiniger im März-Leitartikel schreibt, ruft das Verhalten dieses standhaften Kommunisten Erinnerungen an das in die Geschichte eingegangene Auftreten Georgi Dimitroffs vor dem Leipziger Tribunal der Faschisten wach. Das Buch von Heinz Keßler und Fritz Streletz „Ohne die Mauer hätte es Krieg gegeben“ habe ich mit großem Gewinn gelesen und betrachte es als eines meiner wichtigsten Bücher seit 1990 überhaupt. Jeder, der die Wahrheit über diese Thematik sucht, sollte es lesen. Hier findet er sie.

Dr. sc. phil. Heinz Heikenroth, Berlin

Liebe Genossen vom „RotFuchs“, für Eure Glückwünsche zu meinem Geburtstag habe ich mich sehr gefreut. Ich verspreche Euch, auch weiterhin mit Euch und dem „RotFuchs“ eng verbunden zu bleiben. Wie Ihr wahrscheinlich wißt, hatten wir Anfang März ein Treffen zum 70. Jahrestag der FDJ. Es war eine sehr zu Herzen gehende Veranstaltung, die den meisten Teilnehmern sehr gefallen hat. Leider ist in diesem Zusammenhang auch eine meiner Illusionen geplatzt. Ich gehörte ja zu denen, die immer noch hofften, Eberhard Aurich, den andere ja besser kennen als ich, nicht ganz abdriften zu lassen. Er hat aber nicht nur ein Problem mit unserer Vergangenheit, sondern vor allem auch mit sich selbst. Er will keinen Dialog, sondern recht haben bei Positionen, die einfach nur absurd sind. Er macht sich nachträglich zu einem „Helden“, der er nie war. Seine Selbstinszenierung schadet ihm, sogar bislang willige Diskutanten schütteln den Kopf über diesen Narzismus. Ich bedauere diese Entwicklung sehr.

Herzliche Grüße Euer Egon Krenz

Eine ergänzende Bemerkung zum Beitrag Helmuth Hellges (Pseudonym Steffen Kastner) im März-RF über Etkar André. Mein Großvater Ernst Puchmüller befand sich zur Zeit der Ermordung Andrés als Untersuchungshäftling in Hamburg-Fuhlsbüttel. In seinen Erinnerungen heißt es: „Den 4. November 1936 werde ich niemals vergessen. Wie üblich gingen wir unsere Runde auf dem Hof des Untersuchungsgefängnisses. Vor mir schritt ein Wandsbeker SPD-Genosse. … Er hielt etwas ein und flüsterte mir zu: ‚Hast Du es schon gehört, Ernst? Etkar haben sie heute morgen fertiggemacht.‘

Einige Tage darauf entstand, von dem Mitgefangenen Otto Bruhn und mir verfaßt, der Etkar-André-Marsch, und bald darauf kannten ihn schon viele politische Häftlinge. Sie sangen ihn in der Stille ihrer Zellen, gleichsam als Schwur, die Sache Etkar Andrés weiter zu verfechten.“

Der Refrain lautete:

Ihr Unterdrückte aller Nationen
erobert Euch die Welt im Sturmesschritt.
Als Fahnenträger bei den Bataillonen
marschiert im Geiste Etkar André mit.

Karl-Heinz Puchmüller, Waren (Müritz)

Die Beitragsserie von Steffen Kastner alias Helmuth Hellge begrüße ich sehr. In Dresden gab es eine Straße, die Etkar Andrés Namen trug. Sie wurde in Bismarckstraße unbenannt. In Hamburg hingegen erinnert ein 2012 verlegter Stolperstein an das ermordete Mitglied der Bürgerschaft. Dieser trägt neben seinen Lebensdaten auch die richtige Schreibweise des Vornamens, nämlich: Etkar. Auch wenn das nur eine Marginalie zu sein scheint, werden solche Ungenauigkeiten dem Andenken unserer Märtyrer nicht gerecht.

Manfred Jantsch, Pirna

Der neue Mitgliedsausweis des RF-Fördervereins ist zu meiner Freude hier angekommen. Herzlichen Dank für die Zusendung! Wenn auch Tausende Kilometer zwischen uns liegen, fühle ich mich Euch eng verbunden. Neben dem RF erhalte ich jetzt auch im Abonnement die „junge Welt“.

Mit Bekannten sprechen und streiten wir oft über Politik. Das, was ich hier für unsere Sache tun kann, ist nicht viel, aber gute Argumente regen hoffentlich zum Nachdenken an.

Marianne Hoffmann, Saint Leu (Insel La Reunion)

Bei den linksorientierten Mitbürgern hat nun allerorten das große Rätselraten eingesetzt, warum Die Linke bei den Landtagswahlen im März so gravierend schlecht abgeschnitten hat. Mir tut es vor allem sehr leid, daß die dieser Partei angeblich nahestehende Sozialistische Tageszeitung „Neues Deutschland“ den Genossen keine hinreichende sozialistische Rückenstärkung mehr vermittelt. Ein besonders schlimmes Beispiel lieferte die Schlagzeile der Titelseite vom 14. März: „AfD marschiert zweistellig durch“, las man dort flapsig. Eine solche Überschrift hätte genausogut auch in einer der AfD nahestehenden Publikation verwendet werden können, aber auch in beliebigen Blättern vom „Tagesspiegel“ bis zu Springer. Auf Seite 5 des ND war es fast noch schlimmer: „AfD aus dem Stand zweite Kraft“, stand dort geradezu triumphalistisch. Darf eine sich als links offerierende Tageszeitung das verhängnisvolle Wahlverhalten vieler irregeführter Bürger so kommentieren? Tatsächlich handelt es sich doch um einen ebenso gravierenden wie gefährlichen Rechtsruck in Deutschland, der das Maß der faschistoiden Gefahr signalisiert.

Helmuth Hellge, Berlin

Etliche Jahre bin ich bereits eifriger Leser des RF. Und seit jener Zeit sind mir die klare marxistische Haltung, die parteilichen und geschliffenen Standpunkte und Analysen Klaus Steinigers wichtig. Sie widerspiegeln sich in der ganzen Zeitschrift. Nach dem Sieg der Konterrevolution tut deren Lektüre ungemein gut. Ich gehöre zu der großen Zahl derer, die das überaus schätzen und sich mit dem „RotFuchs“ verbunden fühlen.

Ein wenig zu mir selbst: Die 81 habe ich bereits überschritten. Als 16jähriger wurde ich Kandidat der SED, mit 18 ihr Mitglied. Ich blieb es bis zu unserer Niederlage. Vor der Berentung war ich als Journalist und Pressereferent tätig. Über den Braunkohlenbergbau in der Lausitz habe ich ein Buch geschrieben. Am Schluß eines weiteren Buches „Stationen meiner Lebensreise“ ließ ich wissen, daß ich meinen Traum von einer besseren Welt weiter träumen werde. Dabei bin ich mir durchaus dessen bewußt, daß er sich für mich selbst wie für alle Menschen dieser Erde unter den gegenwärtigen gesellschaftlichen Verhältnissen auf unabsehbare Zeit nicht erfüllen kann. Geistvolle mutige Denker, kluge Frauen und Männer, geniale Philosophen und Ökonomen, die sich der kritischen Analyse der Ökonomie des Kapitalismus von Karl Marx besinnen, braucht die Menschheit und mehr, um die Welt dauerhaft zu verändern und zu befrieden.

Friedhelm Schulz, Hoyerswerda

Der zweite Teil des sympathischen Lebensberichts von Christa Kożik im März-RF enthält einen historischen Irrtum. Mit dem Datum des Gagarin-Flugs in das Weltall am 12. April 1961 verbindet sie die Erinnerung, die Einheit Deutschlands hätte damals nicht mehr auf der Tagesordnung gestanden, und die Nationalhymne mit Bechers Text „Deutschland, einig Vaterland“ sei schon lange nicht mehr gesungen worden. Das trifft für diese Zeit aber noch nicht zu.

In der Präambel der am 6. April 1968 nach monatelanger öffentlicher Diskussion durch Volksentscheid in Kraft gesetzten Verfassung der DDR hieß es: „Getragen von der Verantwortung, der ganzen deutschen Nation den Weg in eine Zukunft des Friedens und des Sozialismus zu weisen, … hat sich das Volk der Deutschen Demokratischen Republik … diese sozialistische Verfassung gegeben.“ Und im Artikel 1 liest man: „Die Deutsche Demokratische Republik ist ein sozialistischer Staat deutscher Nation.“ Absatz 2 des Artikels 8 lautet: „Die Herstellung und Pflege normaler Beziehungen und die Zusammenarbeit der beiden deutschen Staaten auf der Grundlage der Gleichberechtigung sind nationales Anliegen der Deutschen Demokratischen Republik. Sie und ihre Bürger erstreben darüber hinaus die Überwindung der vom Imperialismus der deutschen Nation aufgezwungenen Spaltung Deutschlands, die schrittweise Annäherung der beiden deutschen Staaten bis zu ihrer Vereinigung auf der Grundlage der Demokratie und des Sozialismus.“

Der mit diesen Verfassungsgrundsätzen durchaus in Einklang befindliche Hymnentext Johannes R. Bechers wurde in den Folgejahren ganz gewiß im Rundfunk und Fernsehen (bei Sendeschluß) und offiziellen Anlässen wie Jugendweihefeiern weiterhin gesungen. In der Fassung des Gesetzes zur Ergänzung und Änderung der Verfassung vom 7. Oktober 1974 waren die oben zitierten Passagen dann gestrichen. 1972 war nämlich der Vertrag über die Grundlagen der Beziehungen zwischen den beiden deutschen Staaten abgeschlossen worden. Die DDR-Führung meinte, der Brandtschen Strategie eines „Wandels durch Annäherung“ Symbole der Abgrenzung entgegensetzen zu müssen. Deshalb erging zu dieser Zeit die Orientierung, daß die Nationalhymne nur noch instrumental interpretiert werden solle.

Prof. Dr. Bernd Koenitz, Leipzig

Um die Jahreswende machte ich mit meiner Frau Urlaub in Montego Bay auf Jamaika. Am 30. Dezember wurde ich inmitten dieser Idyelle mit der kapitalistischen Wirklichkeit konfrontiert. Bei Grün fuhr mich ein Auto an, so daß ich schwer verletzt wurde. Meine Frau leistete mir Erste Hilfe. Der Unfallverursacher machte sich schnell aus dem Staub, eine beherzte Frau aus Jamaika fuhr mich in ihrem Kleinwagen in die Privatklinik „Hospital Montego Bay“. Sie selbst suchte dann schnellstens das Weite, denn in Jamaika möchte niemand etwas mit der Polizei zu tun haben – bei 200 Toten durch Polizeigewalt ist das durchaus verständlich. Die Privatklinik versorgte mich zunächst gut, bis ich keine US-Dollar von meiner Karte mehr transferieren konnte. Ohne Geld keine weitere medizinische Versorgung! Ich mußte die Klinik verlassen und kam in das staatliche „Cornwall Regional Hospital“. Hier lernte ich Jamaika von „ganz unten“ kennen. Vor dem Krankenhaus, auf Gängen und Fluren, überall hockten hilfesuchende Menschen. Ich sah mehr Wachschutz als medizinisches Personal. Dennoch taten die Ärzte ihr Bestes. 22 Stunden nach dem Unfall wurde meine Kopfwunde für 60 Dollar genäht. für weitere 60 Dollar konnte ich auch mein Rezept einlösen.

Obwohl ich als Ausländer, nicht zuletzt auch durch Intervention der TUI-Reiseleitung, relativ privilegiert behandelt wurde, habe ich an diesem Tag den Kapitalismus im „Paradies“ kennengelernt. Alles hat seinen Preis, so auch unser wertvollstes Gut – die Gesundheit.

Siegfried Duske, Biedenkopf

Auf Einladung von vier RF-Regionalgruppen – Wismar, Neubrandenburg, Rostock und Schwerin – hatten wir Gelegenheit, über die Themen „Entstehung und Struktur des christlichen Fundamentalismus“ und den „Jihad“, den fälschlicherweise oft so genannten „Heiligen Krieg“, Vorträge zu halten. Für uns als seit vielen Jahrzehnten im Westen tätige Linke war es eine besondere Erfahrung, Menschen zu begegnen – die ganz anders als wir –, in ihrem Beruf und Leben die Gelegenheit gehabt haben, am Aufbau eines sozialistischen Staates, der DDR, mitzuwirken. Während unsere Biographie in der BRD aufgrund antikommunistischer Verfolgung und der Berufsverbote davon geprägt war, daß wir diese Chance nicht hatten.

So widersprüchlich und unterschiedlich unsere politischen Lebensläufe auch gewesen sind, so sehr spürten wir doch bald, in welchem Maße uns der Marxismus verbindet. So bereitete es uns große Freude, in den anschließenden Diskussionen auf Menschen zu treffen, die auf hohem Niveau zu Fragen und eigenen Beiträgen mit uns in die wissenschaftliche Diskussion eintraten. Die mit diesen Veranstaltungen für uns verbundenen neuen Kontakte und Gespräche haben uns sehr froh gestimmt. Wir, eine Pastorin und ein Pastor, die aus der Kirche ausgetreten sind, möchten uns auf diesem Wege bei allen Genossinnen und Genossen des RF dafür bedanken, daß unseren Vorträgen und uns persönlich so großes Interesse entgegengebracht wurde.

Edda und Karl-Helmut Lechner, Norderstedt

Wenn mich Gedanken bewegen, die den Frieden und die Zukunft betreffen, will ich sie auch äußern, öffentlich zur Diskussion stellen. Das geht aber nur, wenn Form und Inhalt ansprechen, nicht beleidigen und die Dinge offen beim Namen genannt werden. Auch seriöse Gegner achte ich und bemühe mich ihnen gegenüber um sachliche Argumentation.

Die Weltanschauung kann niemandem vorgeschrieben werden. Das eigene Leben, die darin gesammelten Erfahrungen und die Wege mit den „Stolpersteinen“ des Daseins helfen, eigene Positionen zu suchen und zu finden. In diesem Sinne verstehe ich mich als einen um philosophisches Denken bemühten und sozial handelnden Zeitgefährten, dem es darum geht, die Welt zum Guten zu verändern und nicht nur „zu interpretieren“. Dabei ist Achtung vor jenen, welche Achtung verdienen, Demut und Bescheidenheit, glaubhaft zu sein und zu bleiben mein Credo.

Dr. Wilfried Meißner, Chemnitz

Ich grüße Euch herzlich und freue mich über jedes neue „RotFuchs“-Heft und jeden Eurer Artikel, besonders auch über die Beiträge meiner Kolleginnen Gisela Steineckert. Christa Kożik u. v. a.

Ich übermittle Euch mit gleicher Post mein in der Eulenspiegel-Verlagsgruppe erschienenes neues Buch, das herauskam, obwohl es linke Verlage in diesen Zeiten besonders schwer haben.

Eberhard Panitz, Berlin

Lieber Horst Schneider! Mit Interesse und Zustimmung habe ich Deinen Brief an Bundespräsident Gauck im März-RF gelesen. Ich danke Dir vor allem für die klare und gründliche Auflistung der gefährlichen Geschehnisse und Ungereimtheiten, die Deutschland wieder einmal in den Dienst himmelschreiender Gefolgschaftstreue gegenüber der Rüstungslobby und den Kriegstreibern stellen.

Die beschämende Antwort, die Du aus dem Hause Gauck erhieltest, war freilich kaum anders zu erwarten gewesen. Wer das Seelsorgeramt gegen politisches Machtstreben und die Nächstenliebe gegen Säbelgerassel eintauscht, von dem kann nichts anderes kommen. Der größte Wert Deines Beitrags besteht für mich deshalb auch darin, daß jedem unvoreingenommenen und friedliebenden Menschen, der den Text liest, ein komprimiertes Werkzeug für die Kämpfe unserer Zeit in die Hand gegeben wird.

Dr. Klaus Thiele, Dresden

Für die vielen guten und informativen Beiträge in den ersten RF-Ausgaben dieses Jahres bedanke ich mich sehr. Besonders erwähnen möchte ich den doppelseitigen Beitrag von Dr. Eberhard Pößneck über den ersten und einzigen Präsidenten der DDR. Er war bei den arbeitenden Menschen unseres Landes überaus beliebt und genoß hohe Achtung. Dies zeigte sich auch nach seinem Tode, als der Sarg im Berliner Roten Rathaus aufgebahrt worden war. Der Zug der Trauernden, die von ihm persönlich Abschied nehmen wollten, war kilometerlang. Viele hatten Tränen in den Augen. Zur Stunde der Beisetzung ruhte mittags der Verkehr, und die Sirenen ertönten. Ich war damals elf Jahre alt und kann mich noch gut an alles erinnern.

Herbert Heßmann, Saßnitz

Liebe Freunde vom RF! Am 14. März war ich pünktlich um 11 Uhr in Chemnitz, um Karl Marx an seinem Todestag zu ehren. Am Sockel des ihm gewidmeten Monuments – es handelt sich übrigens um die zweitgrößte Porträtbüste der Welt – legte ich einen Rosenstrauß nieder.

Als ich dann gegen 14 Uhr noch einmal am Denkmal für den Begründer der wissenschaftlichen Weltanschauung vorbeiging, lag nur mein Gebinde dort. Einerseits freute es mich sehr, daß kein Strolch es entwendet hatte, andererseits tat es mir jedoch weh, daß in einer so großen Stadt kein einziger anderer Linker auf diesen Gedanken gekommen war.

Karlheinz Oehme, Döbeln

„Zeit zum Nachdenken“ überschrieb die „Hessische Allgemeine“ ihren Kommentar zum Ergebnis der Kommunalwahl am 6. März. „Passiert ist ein politisches Erdbeben auf kommunaler Ebene. Zu hoffen ist, daß es auch in Berlin noch spürbar war.“ Dort gelte es zu erkennen, „daß in Krisenzeiten den Parteien der Mitte die Wähler weglaufen“. Die Wahlbeteiligung lag nur bei 42,76 %. Da kann man wohl nicht mehr von „Volksparteien“ sprechen.

Die Wähler der Stadt Maintal in Südhessen bewiesen, daß es auch anders geht. In dieser knapp 40 000 Einwohner zählenden Stadt zwischen Frankfurt und Hanau kandidierte die Wahlalternative Maintal-Soziale Gerechtigkeit (WAM) zur Kommunalwahl. Vor 10 Jahren wurde die CDU-Bürgermeisterin hier abgewählt, und die REPs saßen mit 9,8 % im Stadtparlament. Nach beachtlichem Zuwachs bei der letzten Kommunalwahl vor fünf Jahren wurde für den diesjährigen 6. März ein breites Bündnis geschaffen. Es verhinderte eine Kandidatur der NPD, der REPs und der AfD. Die WAM erreichte 17 % (+ 5,4) und errang 8 Sitze (+ 3). Sie stellt jetzt die drittstärkste Fraktion im Stadtparlament.

Karl-Heinz Mruck, Kassel

Wir Kamenzer hätten es wissen müssen! Schon im Vorfeld der Landtagswahl des Jahres 2014 hatte die „Wirtschaftspartei“ FDP ihre Kandidaten und Losungen hoch oben an den Laternen der hiesigen Macherstraße aufgeknüpft. Außer denen der NPD gab es zu diesem Zeitpunkt keine weiteren Bekundungen von Parteien. Für andere wäre auch kaum noch Platz geblieben, denn inzwischen hatte die „Wirtschaft“ den wenigen freien Platz an den Masten mit ihrer Werbung zum Sommerschlußverkauf behängt und einen „Kollektionswechsel“ bei 70 % Verbilligung angeboten.

Da mußte die AfD am 6. August 2014 zuschlagen. Sie bot ihre „Billig-Kollektion“ im Politikgeschäft an. Inzwischen sieht man, was daraus geworden ist. Wer mit der „Wirtschaft“ zusammenhängt, verkommt auch schnell zu politischer Asozialität. Man sollte nicht vergessen, daß der einstige Präsident des Unternehmerverbandes BdI und derzeitige Abgeordnete des Europaparlaments Hans-Olaf Henkel nicht zufällig zu den ursprünglichen Gründern der AfD gehört hat.

Gerd Brunecker, Kamenz

Am 14. Februar 1991 wurde das thüringische Suhl durch Stadtratsbeschluß zur „Stadt des Friedens“ erklärt. Über viele Jahrzehnte als „Waffenschmiede Europas“ bekannt, steht Suhl in einer besonderen historischen Verantwortung. Vor und während der beiden Weltkriege hatte die Produktion von Kriegswaffen hier Konjunktur. In der Zeit des Faschismus beuteten 25 Suhler Rüstungsbetriebe etwa 8000 Zwangsarbeiter bis aufs Blut aus. Viele starben. Eine Tafel am Waffenmuseum erinnert an sie.

Mit der o. g. Entscheidung schloß sich Suhl den Städten Berlin, Dresden, Oslo, Genf, Den Haag, Guernica und Hiroshima an. Nach Jahren, in denen die Friedensinitiative eine starke Bewegung war, wurde der Stadtratsbeschluß durch CDU-geführte Kräfte immer mehr ausgehöhlt. Das fand auch die Unterstützung des jetzigen Oberbürgermeisters. In den Medien erscheinen inzwischen wieder fast täglich Begriffe wie „Waffenstadt Suhl“.

Im Februar 2016 erhielt die berüchtigte Firma C. G. Haenel, die sich 2008 zunächst wieder mit ihrer Jagdwaffenproduktion etabliert hatte, einen folgenschweren Zuschlag. Sie stellt Scharfschützengewehre G29 für die Bundeswehr her.

Die Suhler Zeitung „Freies Wort“ schrieb am 1. März d. J. „Bei einer nicht repräsentativen Internet-Abstimmung hat die Mehrheit der Leser diese Entwicklung befürwortet.“ Die Waffen seien für die „Sicherheit unserer Soldaten“ bestimmt und garantierten Arbeitsplätze in der Firma. Inzwischen werden diese Spezialgewehre auch in Krisengebiete exportiert.

Empörend ist die Aussage einer hiesigen Stadträtin der „Freien Wähler“. Sie begrüßte es, „daß eine Firma unserer kleinen Stadt Frau von der Leyen aus ihrer Bedrängnis zu helfen vermocht“ habe.

Froh bin ich darüber, daß die Suhler PDL-Fraktion gegen die Waffenproduktion protestiert hat.

Dagmar Schmidt, Suhl

Am 13. Februar gedenkt die Stadt Dresden alljährlich eines der brutalsten Massaker – der militärisch sinnlosen Zerstörung der Elbmetropole durch angloamerikanische Bomber. Von diesem Gedenken ging bisher stets eine Botschaft aus: Nie wieder Krieg! Völkerverständigung und Frieden!

Doch 2016 war alles anders. Mit Gauck als Redner verwandelte man die Gedenkveranstaltung in ein übles Spektakel. In keiner der an diesem Tag gehaltenen Ansprachen kam die Vokabel „Frieden“ auch nur ein einziges Mal vor. Der Schwur von Buchenwald und die Dresdner Friedensbotschaft sind längst Makulatur. Deutschland führt gleich an mehreren Fronten wieder Krieg. Unsere Jugend wird wiederum zur Gewalt erzogen. „Die kleine weiße Friedenstaube“ soll in Vergessenheit geraten.

Peter Truppel, Cottbus

Mit großem Interesse las ich den Beitrag Peter Truppels im März-RF. Auch ich zähle mich zu jenen, welche sich nach wie vor mit der Frage beschäftigen, woran es wohl gelegen hat, daß unser sozialistischer Staat, den wir unter großen Mühen in 40 Jahren aufgebaut haben, 1989/90 so sang- und klanglos untergehen konnte.

Peter Truppel fordert zu Recht eine ehrliche und auf Fakten gestützte Analyse der Geschichte der DDR aus marxistischer Sicht ein. Man dürfe dem politischen Gegner nicht das Monopol der Geschichtsschreibung überlassen. Er verweist u. a. auf ein wissenschaftliches Potential – darunter an Historikern –, über das wir verfügen. Um unseren Nachkommen zu überliefern, warum wir mit unserem ersten sozialistischen Staat auf deutschem Boden Schiffbruch erlitten, erscheint mir die Lektüre des Buches von Karl-Heinz Roth „Anschließen, angleichen, abwickeln – Die westdeutschen Planungen zur Übernahme der DDR 1952–1990“ sehr lesenswert. Die Schrift ist bei edition berolina, Berlin, 2015 herausgekommen.

Hans-Peter Wokittel, Berlin

„Blieb der Sozialismus in der UdSSR beim Rüstungswettlauf auf der Strecke?“ fragte man im RF. Es leuchtet ein, daß das Wettrüsten eine wirksame Waffe des Imperialismus im Kalten Krieg gegen die von den Verlusten im Zweiten Weltkrieg besonders hart getroffene Sowjetunion war, zumal die USA vergleichsweise fast ohne solche Einbußen aus dem Krieg hervorgingen. Daß die UdSSR die Imperialisten dennoch von einem Frontalangriff abschrecken konnte und die Welt 45 Jahre ohne globalen Krieg blieb, ist Moskaus Verdienst.

Aber mußte sie an dieser Anstrengung ökonomisch zugrunde gehen? Alle Forschungsinstitute zu Rüstungsfragen waren sich schon in den 80er Jahren darüber einig, daß beide Seiten – USA wie UdSSR – die Kapazität besaßen, die jeweilige Gegenseite gleich mehrfach auszulöschen. Hier hätte die Sowjetunion enorme Ressourcen sparen können, wenn sie sich mit der Fähigkeit begnügt hätte, den Aggressor nur einmal zu vernichten.

Noch schlimmer und meiner Meinung nach letzten Endes tödlich war der Umgang mit den Ressourcen, die das Wettrüsten übrigließ. N. S. Chruschtschow betrog ja nicht nur die Sowjetbürger mit dem Versprechen, die UdSSR werde den Lebensstandard der USA in kurzer Zeit übertreffen, und die damalige Generation werde noch den Kommunismus erleben. Das ist im Leitartikel Klaus Steinigers mit Recht kritisiert worden. Natürlich mußte diese Seifenblase platzen und in der Bevölkerung Enttäuschung, Zynismus und Unglauben in bezug auf das Wort der Partei erzeugen.

Darüber hinaus verschob Chruschtschow das ökonomische Schwergewicht vom Sektor I (Schwerindustrie/Investitionen) zum Sektor II (Konsumgüter) trotz der entgegengesetzten Hinweise von Marx und Lenin. Damit versuchte er, sich kurzfristig populär zu machen, blockierte aber auf längere Sicht das Wachstum der Produktivkräfte ebenso wie auch die nachhaltige Hebung des Lebensstandards.

Fritz Dittmar, Hamburg

„Alles wurde mehr oder weniger auf den Faktor reduziert, den militärischen Widerstand gegen die imperialistische Hauptmacht und ihr Paktsystem im Interesse der Landesverteidigung und des Weltfriedens zu organisieren“, heißt es im Februar-RF in dem Beitrag „Blieb der Sozialismus in der UdSSR beim Rüstungswettlauf auf der Strecke?“

Mit der Atom- und Wasserstoffbombe sowie nuklearen Raketen wurde das längst erreicht, obwohl die USA durch Antiraketen angeblich unangreifbar waren und beabsichtigten, den Gegner elektronisch auszuschalten. Ob das im Ernstfall funktioniert hätte, ist zu bezweifeln. Das Risiko, beispielsweise von U-Booten aus einen Gegenschlag erwarten zu müssen, war für die USA wohl zu groß. Bei Fidel Castro las ich, daß sich der Sozialismus aus seiner Sicht selbst umgebracht habe.

Der vermeintliche Sieg des Westens beginnt sich jetzt aber durch die trotz aller frommen Sprüche de facto unbeherrschbaren Flüchtlingsströme mehr und mehr in sein Gegenteil zu verkehren.

Horst Tischler, München

Es ist an der Zeit, die sogenannte Flüchtlingskrise aus der Sicht des historischen Materialismus zu betrachten. Alle Ausbeuterordnungen wurden erst dann zu Hochkulturen, als sie genügend Arbeitskräfte hatten, um ihre Vorstellungen materialisieren zu können. Das reicht von den Sumerern, Ägyptern und Römern bis zu den Kolonialmächten Spanien, England und Rußland. Auch die Leibeigenschaft war ja im Grunde nichts anderes als Sklaverei. In der modernen Industriegesellschaft, dem Imperialismus, tritt der Lohnsklave an die Stelle des Leibeigenen: Es handelt sich um den „doppelt freien Proletarier“.

Auch Amerika hat zu seiner Entwicklung der Sklaverei bedurft, und der Norden des Kontinents wurde im 19. Jahrhundert von etwa 45 Millionen europäischen Arbeitern besiedelt, was die Entwicklung enorm vorantrieb. Nicht anders verhält es sich mit der BRD. Ausgehend von Geldern des Marshallplanes konnte sie nach dem Krieg Millionen Italiener, Spanier, Jugoslawen und Türken als Gastarbeiter ins Land holen. Besonders willkommen waren hochqualifizierte ostdeutsche Wirtschaftsflüchtlinge. Bis 1961 kamen sie über die offene Grenze, dann durch Fluchthelfer – die Vorgänger der heutigen Schlepperbanden – und nach 1989 im „Sog der Freiheit“.

Er bescherte der BRD nochmals rund zwei Millionen die Muttersprache beherrschende gut ausgebildete Fachkräfte. Es handelte sich um eine ökonomische Bluttransfusion erster Klasse zum Nulltarif. Jetzt braucht der deutsche Imperialismus zu seiner weiteren Expansion jährlich etwa 300 000 zusätzliche Arbeitskräfte. Und welch Wunder, die Leute kommen freiwillig, sind aber in der Mehrzahl vorerst nicht zu gebrauchen. Sie müssen durch Integration für den Arbeitsmarkt der BRD verwendungsfähig gemacht werden, obwohl diese selbst etwa eine Million Langzeitarbeitslose hat.

Peter Pöschmann, Döbeln

Im RF 218 erschien der Beitrag von Dr. Peter Elz zu Klassenkämpfen in Eberswalde. Hierzu möchte ich bemerken, daß die sozialen Auseinandersetzungen in dieser Region nicht erst seit einigen Monaten stattfinden. Mit der Zerschlagung des Kranbaus Eberswalde, der ohnehin nur noch mit einer Minibelegschaft betrieben wurde, der Schließung des Stahlwerkes Finow und weiterer zentraler wie örtlicher Betriebe finden dort bereits seit vielen Jahren heftige soziale Konflikte statt. In der Stadt Eberswalde hat sich die Einwohnerzahl übrigens in den letzten Jahren aufgrund des industriellen Kahlschlags etwa halbiert.

Erhard Richter, Berlin

Mich beunruhigt die Tatsache, daß die DDR, die zu den zehn wirtschaftsstärksten Staaten der Welt gerechnet wurde, so sang- und klanglos untergehen konnte. In diesem Zusammenhang erinnere ich mich noch sehr genau an eine Kreisdelegiertenkonferenz der SED, bei der unser 1. Kreissekretär seinen Rechenschaftsbericht mit den Worten abschloß: „Wir freuen uns über das Erreichte und wenden uns jetzt den Problemen zu, die vor uns stehen und dringend einer Lösung bedürfen.“

Im Kontrast dazu erzählte mir unlängst ein ehemals verantwortlicher Genosse des MfS, daß ihn nach kritischen Bemerkungen, die er einem maßgeblichen Parteifunktionär vorgetragen habe, dieser mit den Worten abservierte: „Meine Parteisekretäre berichten mir aber etwas völlig anderes.“

Aus meiner Sicht müssen wir über neue Wege zur Macht nachdenken. Doch eines bleibt unveränderlich: Die Notwendigkeit der Einheit der Arbeiterklasse und aller Werktätigen.

Siegfried Mikut, Georgsmarienhütte

„Noch niemals hat mich auf der Straße jemand aufgefordert, für Waffen Geld zu spenden. Offenbar deshalb, weil die Regierungen dafür stets genug Geld zur Verfügung haben. Aber unzählige Male haben mich Menschen mit Sammelbüchsen um eine Spende für Arme, Kranke, Alte und Kinder gebeten.“ Das Zitat stammt von Sir Peter Ustinov.

Zwei Nachrichten in letzter Zeit erinnerten mich an diesen Satz: Der Demminer Verein Junge Europäer e. V. sammelt für Litauen medizinische Geräte, Ausrüstungen, Betten und Wäsche zur Ausstattung eines Hospitals. Aus „nicht gleichgeschalteten“ Medien erfuhr ich, daß sich Litauen etwa zeitgleich mit deutschen Panzern aufrüsten, Kriegsmaterial an die Ukraine verkaufen und sich um die Stationierung von NATO-Besatzungstruppen bemühen will.

Noch einmal Peter Ustinow: „Es mache sich jeder selbst seinen Vers auf diese Ungereimtheit.“

Dr. med. Gerd Machalett, Siedenbollentin

An Herrn Ramelow, den Ministerpräsidenten des Freistaates Thüringen, habe ich mich mit mehreren Schreiben gewandt, von denen ich die RF-Leser knapp informieren möchte. Ausgangspunkt war Ramelows Ankündigung in der „Ostseezeitung“, er beabsichtige, „die Unrechtsgeschichte der SED gemeinsam mit anderen Ministerpräsidenten der ostdeutschen Länder aufzuarbeiten.“

Ramelows Antwort war symptomatisch für die Position der Rechten innerhalb der Linkspartei: Bloß nicht konkret werden und auf keinen Fall einer Zusammenarbeit mit der SPD Steine in den Weg legen.

Sinngemäß schrieb ich an Ramelow: „Sie waren doch Bürger der alten BRD! Warum arbeiten Sie nicht mit Hilfe der Ministerpräsidenten westdeutscher Länder das dort begangene Unrecht auf?“ Dabei gab ich dem Adressaten meines Schreibens einige Hinweise. Ich erwähnte die Tatsache, daß Konrad Adenauer schon 1947 den Nazigeneral Halder zu der Frage konsultiert hat, wie man im Westen eine neue Wehrmacht ins Leben rufen könne. Ab 1948 hatten dann gleichartige Gespräche mit den faschistischen Generälen Heusinger, Speidel und Trettner sowie dem Oberst im Generalstab des Heeres de Maizière – dem Vater des heutigen Innenministers – stattgefunden. Später war dann Hitlers Spionagegeneral Gehlen mit dem Aufbau des BND beauftragt worden, während 1954 das „Amt Blank“ geschaffen worden war, aus dem das Bundesverteidigungsministerium hervorging. Auch Blank war Nazioffizier. Übrigens erhielt ich von Ramelow keine Antwort auf die von mir aufgeworfenen Fragen, wobei ich ohnehin der Meinung bin, daß weder die Probleme der DDR noch jene der Alt-BRD in den Zuständigkeitsbereich des Landes Thüringen gehören.

Horst Kolbe, Hanstorf

Mich hat die Nachricht zutiefst enttäuscht, daß Thüringens den Regierungschef stellende „Linke“ der Aufrechterhaltung des Verfassungsschutzes in diesem Bundesland mit einem Millionenbetrag im Haushalt zugestimmt hat. Die Abschaffung dieser Behörde war doch eine zentrale Forderung im Wahlprogramm der „Linken“ gewesen. Wie versprochen, so gebrochen! Da fühlt man sich als mündiger Bürger mehr als getäuscht und empfindet es nicht als ein Wunder, wenn die Zahl der Wahlverweigerer immer weiter zunimmt.

Raimon Brete, Chemnitz

Zu ihrer sehr guten Zeitschrift kann ich Ihnen nur gratulieren! Die Themenvielfalt und die Mischung aus Historischem und Aktuellem – bravo!

Auf Papier las ich den RF im letzten Jahr in der Hamburger Thälmann-Gedenkstätte, nun würde ich ihn gerne abonnieren.

Marian Rose, Brandenburg