2. Mitgliederversammlung
des „RotFuchs“-Fördervereins

RotFuchs-Redaktion

Mutig, unbestechlich, überzeugend

Voller Stolz zählen wir unseren „RotFuchs“ und seinen Förderverein zu den antiimperialistischen Gegenkräften. Ja, wir nehmen für uns in Anspruch, zu den Konsequentesten in diesem Lager zu gehören. Es ist erst reichlich zwei Jahre her, daß sich ein Häuflein von 21 Genossinnen und Genossen entschloß, diesen Verein aus der Taufe zu heben. Inzwischen haben wir die Zahl von 560 Mitgliedern überschritten. Es besteht aller Grund zu der Annahme, daß viele weitere hinzukommen werden.

Das dürfen wir aber nicht dem Selbstlauf überlassen. Jeder von uns sollte in seinem Umfeld stärker aktiv werden, um neue Mitstreiter zu gewinnen. Unsere ständige Leserschaft, die inzwischen weit über 8000 Genossinnen und Genossen umfaßt, ist ein Reservoir, auf das wir als erstes zurückgreifen können. Ihr und mit Euch zahllose Freunde haben mit ihrer Spendenbereitschaft das regelmäßige Erscheinen unseres Blattes gesichert. Es war möglich, seinen Umfang auf jetzt 32 Seiten zu erweitern, mehrfach durch Annoncen in Tageszeitungen erfolgreich auf uns aufmerksam zu machen und Versammlungen wie die heutige oder die Leserkonferenz im Februar auszurichten.

Der „RotFuchs“ konnte seinen guten Ruf als unbestechliche, von Parteien unabhängige, konsequent marxistische Monatsschrift festigen, die mutig, klug und überzeugend den Klassenfeind angreift. Sie nennt rechts- und linksopportunistische Positionen beim Namen, setzt sich mit ihnen auseinander, verteidigt und wahrt das revolutionäre Erbe der DDR, arbeitet ihre Erfahrungen und Lehren heraus, untersucht Ursachen der Niederlage und deren konterrevolutionären Charakter und leistet einen Beitrag zur Sammlung der Kräfte für einen neuen sozialistischen Anlauf. Die Zeitschrift hat sich zur Tribüne für Kommunisten und Sozialisten profiliert, ihre internationale Resonanz ist gewachsen, weitere Themenfelder wurden erschlossen und zahlreiche neue Mitarbeiter gewonnen.

An die Stelle bisweilen vordergründiger Polemik gegen unmarxistische Auffassungen ist mehr und mehr die tiefer gehende ideologische Auseinandersetzung getreten. An Qualität bedeutend gewonnen haben die Leserbriefseiten, auf denen Genossinnen und Genossen überwiegend zu wichtigen aktuellen Fragen Stellung nehmen, Erfahrungen aus ihrem eigenen Leben, ihrer Arbeit in der DDR und ihrem heutigen politischen Wirken darlegen, uns Anregungen und Hinweise geben, Kritik üben und Vorschläge unterbreiten. Seit Gründung unserer Zeitschrift haben wir zirka 1800 Leserbriefe ganz oder in Auszügen veröffentlicht. Die meisten Schreiber betrachten wir mit Fug und Recht als unsere Arbeiter- und Volkskorrespondenten.

Zwischen der Zeitung und dem Verein haben wir so etwas wie eine Symbiose: Einer lebt vom anderen. Dabei gewinnt der Verein als uns verbindende Organisation an Bedeutung. Das zeigt sich vielleicht am deutlichsten in der Tätigkeit von nunmehr neun Regionalgruppen, die in Hamburg, Schwerin, Neubrandenburg, Berlin, Strausberg, Halle, Leipzig, Freiberg und Jena bestehen, und zu denen, wie zu hören ist, bald weitere hinzukommen werden. In den Regionalgruppen entwickeln sich die Kontakte und der Gedankenaustausch zwischen den Mitgliedern und Lesern des „RotFuchs“, finden interessante Veranstaltungen zu aktuellen und historischen Themen statt, gibt es – wie könnte es anders sein – auch lebhafte Streitgespräche.

Wichtig ist, daß wir uns mit unseren Themen mehr in die Nähe der großen politischen Auseinandersetzungen unserer Tage begeben und so auch neue Besucherkreise ansprechen.

Über die Gruppen verwirklicht der Verein einen wichtigen Teil seines Auftrags, der laut Satzung darin besteht, Mitglieder und Freunde „auf dem Gebiet des wissenschaftlichen Sozialismus politisch zu bilden“ und „die Analyse aktueller und historischer gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und kultureller Prozesse und Ereignisse sowie deren Verbreitung“ zu fördern. Wenn wir von Bildung sprechen, dann verstehen wir darunter nicht nur die Aneignung marxistisch-leninistischen Wissens, die Darlegung unseres Standpunktes zu grundlegenden nationalen und internationalen Fragen, sondern auch den Kampf gegen Volksverdummung, Manipulierung und VerBILDung durch die Massenmedien.

Im „RotFuchs“ und in den Veranstaltungen des Vereins werden die Dinge beim Namen genannt und Wahrheiten gesagt, die anderswo kaum zu lesen oder zu hören sind. Gleichzeitig können wir an der Tatsache nicht vorübergehen, daß die Generation derjenigen, die in der DDR Gelegenheit zum gründlichen Studium der Klassiker hatte, in absehbarer Zeit nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Um so dringlicher ist es, geeignete Formen zu finden, wie die Kenner und Könner der Materie ihr Wissen weitergeben und neue Generationen von Marxisten-Leninisten heranzubilden.

Gründung, Existenz und Entwicklung des Fördervereins haben gelegentlich zu Irritationen auch bei Kräften der marxistischen Linken geführt. Es ist sogar zu heftiger und unsachlicher Polemik gekommen. Unsere Haltung demgegenüber bleibt unverändert: Wir suchen nicht den Streit oder Trennendes. Dort, wo es notwendig ist, mischen wir uns in die ideologische Debatte zugunsten korrekter Positionen ein. Wir sollten aber nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen.

Ein paar Worte zur Arbeit des Vorstandes. Er umfaßte bisher 12 Mitglieder und trat regelmäßig alle drei Monate zu seinen Sitzungen zusammen, um wichtige politischorganisatorische Fragen zu beraten und die inhaltliche Linie für die Zeitschrift festzulegen. Zwischen den Vorstandssitzungen koordinierte unser dreiköpfiges Sekretariat die Arbeit. Der Chefredakteur nahm internationale Kontakte wahr, empfing ausländische Gesprächspartner und trug so zur Ausstrahlung von Verein und Zeitschrift bei.

Charakteristisch für die Vorstandsarbeit sind vor allem der echte Kollektivgeist und die freundschaftliche Atmosphäre. Man muß bedenken, daß dem Gremium Mitglieder der DKP, der PDS und der KPD sowie derzeit parteilose Genossen angehören. Da ist das keineswegs eine Selbstverständlichkeit. Von eben diesem Geist wird auch die Tätigkeit der „RotFuchs“-Redaktion bestimmt. Dort haben sich inzwischen feste Ressorts herausgebildet, die von jeweils einem Verantwortlichen wahrgenommen werden. So sind z. B. Gen. Metzger für Kultur, Gen. Clausner für die PDS-Problematik, Gen. Wilms für Volksbildung, Gen. Freyer für Antifaschismus, Gen. Franz für ethisch-moralische Fragen, Gen. Itzerott für Parteitheorie, Gen. Berthold für Fernost, Gen. Baraki für Afghanistan, Gen. Bernd Fischer für Nahost verantwortlich.

Wünschenswert wäre es, wenn sich dem Kollektiv noch Fachleute für Gesundheitspolitik, Wirtschaft und Arbeitslosenfragen, Jugendthemen, frauenpolitische Fragen und andere Problemkreise hinzugesellen könnten. Hoch zu bewerten sind die Beiträge unserer künstlerischen Mitarbeiter, der Grafiker und Karikaturisten Karlheinz Effenberger, Arno Fleischer, Heinz Herresbach, Klaus Parche, Stefan Schultz und Anatoli Schinin (SHAHAR), das von Egon Schansker gestaltete Layout, die Arbeit des Druckhauses „Bunter Hund“ sowie der unter Leitung von Armin Neumann hervorragend organisierte Vertrieb.

Nicht zu vergessen ist auch der Beitrag, den Hartwig Strohschein als unser Webmaster und Iris Rudolph als Internetredakteurin leisten. Die bisherige Internet-Ausbeute sind monatlich zirka 1000 Zugriffe, die insgesamt die Marke von 21 000 überschritten haben. Nicht zuletzt erreichen wir so auch zahlreiche Jugendliche.

Der Chefredakteur koordiniert die redaktionelle Arbeit, plant längerfristig erforderliche Beiträge, legt das Konzept der einzelnen Ausgaben fest, berät wesentliche Fragen mit den zuständigen Redakteuren und Autoren. Er steht dem Vorstand Rede und Antwort. Das in der Satzung verankerte Chefredakteursprinzip, zu dem Eigenverantwortlichkeit und Rechenschaftspflicht gehören, hat sich in der Praxis sehr gut bewährt. Es ist gelungen, das Ansehen unserer Zeitschrift ständig zu heben.

Nach der Aufnahme in das Vereinsregister und der Zuerkennung des Status der Gemeinnützigkeit befinden wir uns jetzt auf solidem Grund. Nun stellt sich die Frage nach der weiteren Perspektive. Was ist dazu zu sagen? Zunächst einmal: Ein Verein kann keine revolutionäre Kampfpartei ersetzen. Da sind wir uns mit unseren Kritikern einig, ganz abgesehen davon, daß für eine Parteigründung andere Mitgliederzahlen gebraucht würden, als sie der Verein gegenwärtig aufweist. Zwar gibt es da auch vereinzelt Meinungen, man könne selbst mit 150 oder 200 Mitgliedern als Partei antreten, wenn man sich nur wie eine Massenpartei aufführe. Nun, das ist nicht unser Stil.

Kein Geringerer als Peter Hacks hat den „RotFuchs“ in liebenswürdiger Überhöhung als „Kristallisationskern der nächsten Revolution“ bezeichnet. Genau darum geht es: den Prozeß der Herausbildung einer marxistischen Massenpartei als grundlegende Bedingung der Vorbereitung eines neuen sozialistischen Anlaufs mit allen uns zu Gebote stehenden Mitteln zu fördern, Wegbereiter zu sein, als solcher neue Mitstreiter zu gewinnen, den solidarischen Zusammenschluß der Mitglieder zu gewährleisten, millimeterweise Einfluß zu gewinnen, die Mauer des Schweigens zu durchbrechen. All das sind Forderungen, denen sich unser Förderverein stellt. Wir können nicht an Stimmen vorübergehen, die immer lauter die Neugründung einer revolutionären Kampfpartei fordern.

Das Echo auf den Beitrag von Dieter Itzerott in der August-Ausgabe des „RotFuchs“ war außerordentlich stark. „Man darf die Sache nicht auf den St.-Nimmerleins-Tag verschieben“, ist die überwiegende Auffassung, aber, so möchte ich hinzufügen, man darf auch nichts überstürzen. Die Lehren der Geschichte sind hier eindeutig. Sie besagen, von der Gründung der Sozialdemokratie 1869 über die der KPD 1918/19 bis zum Entstehen der SED 1946, daß sich ein solcher Prozeß auf eine Massenbasis stützen muß.

Mit der Proklamierung einer neuen Splitterpartei von einigen hundert oder gar tausend Mitgliedern ist niemandem gedient. So scheint es klar zu sein, daß eine solche Partei wohl kaum aus dem Zusammenschluß der gegenwärtig bestehenden kommunistischen Parteien und Gruppierungen hervorgehen kann, käme er denn überhaupt zustande. Unsere zentrale Losung bleibt: Für die Zusammenführung von Kommunisten und Sozialisten mit und ohne Parteibuch auf marxistischer Grundlage.

Gegen sie gibt es verstärkt polemische und gehässige Bemerkungen von bestimmter Seite. Unserer Auffassung, der größte Teil der standhaft gebliebenen Kommunisten und Sozialisten auf dem früheren Gebiet der DDR sei heute parteilos, wird mit Verweis auf die auch von uns verteidigte Leninsche Parteitheorie begegnet, nach der es keine parteilosen Kommunisten gäbe. Diese im Prinzip richtige Auffassung negiert indes die nach der Konterrevolution entstandene konkrete historische Situation im Osten. Der Anteil „parteiloser Bolschewiken“, die schon Lenin hoch achtete, ist hier sogar extrem groß.

Das wichtigste Reservoir aber sind junge Menschen, die sich in Riesenzahl gegen imperialistische Globalisierung und Aggression wenden, aber gegenwärtig noch nicht bereit sind, sich einer politischen Partei zu öffnen.

Wir möchten ausdrücklich betonen, daß wir an gedeihlichen, kameradschaftlichen und solidarischen Beziehungen zu all jenen Kräften interessiert sind, die ähnliche oder identische Ziele verfolgen wie wir. Aus unserer Sicht besteht keinerlei Konkurrenzdenken. Allerdings wenden wir uns gegen jegliches Alleinvertretungsgehabe – von wem es auch immer ausgeht. Denn keine der derzeit existierenden kommunistischen Organisationen kann für sich in Anspruch nehmen, „Partei aller Kommunistinnen und Kommunisten in der Bundesrepublik Deutschland“ zu sein, wie es erst kürzlich wieder zu hören war.

Wir wenden uns ebenso gegen die Vorstellung einzelner, die Sache für sich gepachtet zu haben. Wir weisen Meinungen zurück, die auf die Parole hinauslaufen: „Wenn du Kommunist sein willst, mußt du in unsere Partei eintreten, sonst bist du keiner.“ Abzulehnen sind auch linkssektiererische Losungen, die zu „marxistisch-leninistischer Aktionseinheit“ aufrufen. So etwas gibt es nicht. Mit solchen Phrasen isoliert man sich selbst und verprellt potentielle Bündnispartner.

In Vorbereitung auf die kommenden Schlachten halte ich das Studium der Erfahrungen und Lehren besonders der frühen Periode der SED, der sich unsere Zeitschrift bereits in mehreren Beiträgen gewidmet hat, für wertvoll. Um nicht mißverstanden zu werden: Es geht nicht darum, die SED wiederzubeleben oder ihren Werdegang zu kopieren. Aber die Beschäftigung mit dieser Materie ist von Vorteil, da die SED als Partei der Arbeitereinheit auf marxistischer Grundlage entstand und zu ihr schon bald nach der Gründung Hunderttausende stießen, die vorher nicht der KPD oder der SPD angehört hatten.

(Aus "RotFuchs", November 2003)

Geschlossenheit auf hohem Niveau

Vor Eintritt in die Tagesordnung erlebten die anwesenden Mitglieder ein mitreißendes Programm des chilenischen Folkloreensembles „Corazon“. Mit seinen traditionellen Kampf- und Volksliedern, vor allem dem unvergessenen „Venceremos“, riß es die Zuhörer zu regelrechten Ovationen hin. „Wie in alten Zeiten“, kommentierte der Leiter der Gruppe. Eingebettet in die Lieder trug Klaus Huhn die letzte Rede des Präsidenten Salvador Allende vor.

Wie der Auftakt verlief die ganze Versammlung im überfüllten Blauen Salon des alten ND-Gebäudes: Sie dokumentierte Einmütigkeit, Warmherzigkeit und Toleranz innerhalb des Fördervereins bei gleichzeitiger scharfer Kritik an Opportunismus und sektiererischer Enge. Die Diskussion wurde beherrscht von dem großen Thema, wie es mit der marxistischen Arbeiterbewegung in Deutschland weitergehen solle und wie der „RotFuchs“ seinen Beitrag dazu leisten könne. Im folgenden einige Ausschnitte aus der anspruchsvollen Diskussion, an der sich insgesamt 19 Mitglieder beteiligten:

D. Itzerott (Torgau): „In Leipzig hat sich eine kreative theoretisch-politische Zusammenarbeit zwischen ,RotFuchs’- Verein, Mitgliedern des Marxistischen Forums, der DKP-Gruppe und weiteren Kräften herausgebildet. Voraussetzung für unser Wachstum ist die Erweiterung des Netzes von Regionalgruppen in den Ländern und Kreisen. ... Die Notwendigkeit einer konsequent marxistischen Partei mit Masseneinfluß ist kein Hirngespinst einzelner. Die Geschichte setzte sie auf die Tagesordnung.“

G. Besig (Halle): „Die Zahl der Mitglieder unserer Regionalgruppe hat sich seit ihrer Gründung vor einem Jahr fast verdoppelt, bei unseren monatlichen Bildungsveranstaltungen können wir stabil etwa 70 Teilnehmer zählen. ... Weniger erfolgreich waren wir jedoch bisher im Bemühen, unsere Gruppe zum Vorposten einer organisierten, einheitlichen linken Kraft zu gestalten.“

W. Hoppe (Hamburg): „Der RotFuchs ist zu einem nicht mehr wegzudenkenden Organ der proletarischen Bewegung unseres Landes geworden. Wir sind noch immer die einzige Regionalgruppe in der Alt-BRD. Die Linkskräfte, mit denen wir es zu tun haben, halten sich häufig für das Maß aller Dinge, obwohl ihr konkretes Wissen über den Sozialismus und die DDR äußerst verzerrt ist. Das zu ändern, betrachten wir als unsere Hauptaufgabe.“

H. Möller (Jena): „Wir arbeiten eng mit dem ‚Roten Tisch’ Ostthüringens zusammen, einem losen Zusammenschluß aller linken Kräfte im Territorium. Regelmäßig finden gemeinsame Veranstaltungen statt, unlängst ein dreitägiges Camping zum Thema ‚Geheimdienste gegen Frieden und Menschlichkeit’. Solche Treffen sind immer eine wundervolle Sache.“

R. Grimmer (Berlin, Mitautor des Buches „Die Sicherheit“): „In diesen Tages wird erneut die Legende von angeblichen Killerkommandos des MfS strapaziert, die sich bereits vor zehn Jahren vor Gericht als völlig frei erfunden erwiesen hatte. Solche Kommandos hat es im MfS niemals gegeben.“

K. Brandt (Schwerin): „Es ist unsere verdammte Pflicht und Schuldigkeit, die Wahrheit öffentlich zu machen, auch über das MfS. Wer, wenn nicht wir?“

U. Farin (Bramsche): „Wir wollen die Bemühungen um die Freilassung von Egon Krenz und Heinz Kadgien verstärken, weil wir denken, auf diesem Weg gegen die Kriminalisierung der DDR ankämpfen zu können. Vielleicht schaffen wir es, eines Tages auch eine Regionalgruppe in Niedersachsen zu bilden.“

H. Jäkel (Potsdam) zitierte Hermann Kant: „Wir dürfen die PDS nicht den Lassalleanern überlassen.“

F. Teppich (Berlin): „Der „RotFuchs“ sollte sich mehr mit innenpolitischen Themen beschäftigen und sich bemühen, Spezialisten dafür zu gewinnen. Es ist doch schlimm, wie die Leute zunehmend aus Enttäuschung und Verärgerung über die unsoziale SPD-Politik zur CDU laufen.“

T. Preußing (Berlin) faßte die Atmosphäre der Beratung in die Worte: „Nach 13 Jahren endlich wieder eine richtige Parteiversammlung.“

H. Strohschein (Berlin): „Wer gibt uns das Recht, auf die Auseinandersetzung mit Erscheinungen des Dogmatismus und des Sektierertums zu verzichten?

Weitere wichtige ideologische Themen wären z. B. die Haltung von Marxisten-Leninisten zu antiimperialistischen Bewegungen oder zu Wahlbündnissen etwa für die Europawahl.

Wir müssen viel mehr das Internet nutzen. Von hitzigen Diskussionen auf der „RotFuchs“-Seite sind wir noch meilenweit entfernt. In Südkorea haben sich z. B. die Online-Foren bei der letzten Präsidentenwahl als extrem einflußreiches Medium erwiesen.“

Zum Schluß der Diskussion würdigte K. Steiniger das professionelle Layout, die Arbeit der Grafiker, das Zusammenspiel alter und neuer Autoren und die Verbundenheit der vielen Leserbrief-Schreiber mit dem RF, da das Unterpfand für die weitere Steigerung des Niveaus unserer Zeitung hier zu sehen sei.

Einstimmig gewählt wurden der Vorsitzende Gerhard Feldbauer, sein Stellvertreter Rolf Berthold, der Kassierer Jürgen Thiele, der Chefredakteur Klaus Steiniger, die anderen zwölf Vorstandsmitglieder und der Vorsitzende der Revisionskommission Peter Tichauer. Alle anwesenden 125 Vereinsmitglieder stimmten für die Kandidaten. Bei der Wahl der zwei weiteren Mitglieder der Revisionskommission gab es 1 Stimmenthaltung.

Angesichts der Zerrissenheit der Linken ist diese demonstrative Einmütigkeit ein beispielloser Vorgang, der beweist: Es gibt sie noch, die gemeinsame Sprache von Kommunisten, Sozialisten und aufrechten Demokraten. 13 Jahre Volksverdummung haben nicht vermocht, sie uns abzugewöhnen.

Berichterstatter: Frank Mühlefeldt (in "RotFuchs", November 2003)