RotFuchs 236 – September 2017

„Das Kapital“, aktuell diskutiert

RotFuchs-Redaktion

Globalisierung, Finanz-Crash, Klima, Armutsrevolten, Wachstumsschwäche – die multiple Krise, die die westlichen Gesellschaften durchleben, dauert an. Ist der Kapitalismus am Ende? Diese Frage wird inzwischen auch unter den Eliten der Weltwirtschaftsgipfel diskutiert. Grund genug, „Das Kapital“ noch einmal zu lesen – das Buch, das die Bewegungsgesetze kapitalistischer Gesellschaften enthüllt, die weißen Flecken der ökonomischen Wissenschaften kritisiert, die Begriffe geschärft hat, mit denen wir die Welt, in der wir leben, begreifen können.

Die Phänomene unserer Gegenwart scheinen weit entfernt von der Welt, in der Karl Marx sein Buch schrieb. Aber „Das Kapital“ erklärt nicht nur die Keimformen, aus denen diese Welt entstand, sondern identifiziert in der Entstehungsgeschichte und der Dynamik der kapitalistischen Produktionsweise, die den Wohlstand der Welt in unvorstellbarer Weise gemehrt hat, zugleich die Mechanismen seiner Zerstörung, seiner Endlichkeit – und die Kräfte zu seiner Überwindung.

Zehn Soziologen, Publizisten, Politiker, Philosophen und Wirtschaftswissenschaftler haben „Das Kapital“ noch einmal gelesen. Ausgehend von jeweils einem Kapitel des Werkes ziehen sie die Linien zur Gegenwart und denken über die Aktualität und die Grenzen der Marxschen Theorie nach, subjektiv, essayistisch und mit dem Blick auf die politischen Möglichkeiten heute.

Denn darauf kommt es an: die Welt nicht nur zu interpretieren, sondern sie zu verän­dern.

Mathias Greffrath (Hrsg.): Re: Das Kapital - Politische Ökonomie im 21. Jahrhundert

Mathias Greffrath (Hrsg.):

Re: Das Kapital
Politische Ökonomie im 21. Jahrhundert

Verlag Antje Kunstmann, München 2017, 200 Seiten
ISBN 978-3-95614-172-0

22,00 €