Liebe Jugendfreundinnen und liebe Jugendfreunde, das Jubiläum, an das wir heute erinnern, hat für uns geschichtliche, aktuelle und sehr persönliche Bezüge. Es ist verbunden mit unseren Lebensläufen, mit Höhen und Tiefen unserer Entwicklung, mit Träumen vom siegreichen Sozialismus und Realitäten einer bitteren historischen Niederlage. Die FDJ war Teil unseres Lebens. Als wir uns vor 20 Jahren das erste Mal nach 1990 trafen, hatte Hans Modrow gerade das Buch herausgegeben „Unser Zeichen war die Sonne“. Er schrieb damals: „Wenn ich auf meine Zeit in und mit der FDJ … zurückblicke, hat der Jugendverband mein Leben nicht nur begleitet, sondern mitbestimmt und geformt.“ Diese Erfahrung teilen mit ihm viele Bürger, die einst der FDJ angehörten. Das heutige Erinnern ist dennoch zwiespältig. 26 von den 70 Jahren leben wir bereits in einer Gesellschaft, die nicht unseren Jugendidealen entspricht.