RotFuchs 215 – Dezember 2015

Kuba: Alphabetisierung als Exportschlager

RotFuchs-Redaktion

Die kubanische Pädagogin Leonela Relys gehört zu den bekanntesten Persönlichkeiten ihres Landes.

Durch die von ihr eingeführte Methode „Yo si puedo“ (Ja, ich kann es!) sind weltweit mehr als acht Millionen Menschen aus Analphabeten zu Schreib- und Lesekundigen geworden. Ihre Herzensgüte und selbstlose Bescheidenheit verbanden sich mit großer Sachkenntnis und außergewöhnlichem pädagogischem Geschick.

Von ihrer jahrzehntelangen Arbeit mit Analphabeten berichtete sie: „Wenn du ihm eine Fibel und einen Bleistift gibst, küßt und umarmt dich dieser Mensch, als hättest du ihm einen Schatz gegeben. Da ich so viel Liebe empfangen habe, glaube ich, daß ich sie auch weiterhin zurückzahlen muß.“ 2011 wurde Kuba durch die UNESCO bescheinigt, daß es in seinen Grenzen keine Schreib- und Leseunkundigen mehr gebe.

Dank Leonelas und ihrer Helfer sind große Schlachten gegen elementare Unwissen­heit inzwischen auch in etlichen anderen Ländern erfolgreich geschlagen worden. Als sie gefragt wurde, warum die von ihr eingeführte Methode so bezeichnet werde, sagte sie: „Ich kann dazu beitragen, daß sich auch jemand, der erst am Anfang des Bildungserwerbs steht, leichter mit dem Kampf gegen das Analphabetentum zu identifizieren vermag. ,Ja, ich kann es!‘ verpflichtet zum Weitermachen und Über­springen der nächsten Hürde.“

Am 18. Januar 2015 ist die verdiente Pädagogin und Heldin der Arbeit der Republik Kuba nach langer schwerer Krankheit gestorben.

RF, gestützt auf „Granma“, Havanna